Zoff um Drogenkonsumraum: Politiker streiten über Kölner Kaufhof-Zentrale!

Politiker diskutieren die Zukunft des Drogenkonsumraums in Ehrenfeld: Vorschläge und Kontroversen um legale Lösungen für Suchtkranke.
Politiker diskutieren die Zukunft des Drogenkonsumraums in Ehrenfeld: Vorschläge und Kontroversen um legale Lösungen für Suchtkranke. (Symbolbild/MK)

Zoff um Drogenkonsumraum: Politiker streiten über Kölner Kaufhof-Zentrale!

Ehrenfeld, Deutschland - In Köln wird zurzeit wieder heftig über die Zukunft des Drogenkonsumraums am Neumarkt diskutiert. Der Kölner Polizeipräsident Johannes Hermanns hat die Schließung des bestehenden Konsumraums gefordert. Grund dafür ist der sich rasant ausbreitende Crack-Konsum, der die Stadt in einen Drogen-Hotspot verwandelt hat. Die letzten Daten zeigen, dass insbesondere Köln von einem starken Anstieg von Crack-Abhängigkeiten betroffen ist, was die Situation am Neumarkt verschärft. Laut ZDF hat sich dieser nicht nur zu einem Zentrum der Drogenszene entwickelt, sondern auch öffentliche Probleme wie Betteln und Beschaffungskriminalität zunehmen.

Die Diskussion um einen neuen Konsumraum in der ehemaligen Kaufhof-Zentrale an der Leonhard-Tietz-Straße zwingt die Kölner Politik zum Handeln. Ein Modell, das aus Zürich inspiriert ist, steht hier zur Debatte. Bei diesem Züricher Modell wird der Handel kleinster Mengen unter Abhängigen in Konsumräumen toleriert. Experten bezeichnen Crack als einen „Game-Changer“; Konsumenten verweilen oft nur kurz in solchen Einrichtungen, was eine bessere Betreuung durch Sozialarbeiter erschweren kann, so die Erfahrungen in anderen Städten. Es könnte daher sinnvoll sein, den Fokus auf mehrere Konsumräume verteilt über Köln und eine engere Zusammenarbeit mit Fachleuten zu legen.

Politik im Zoff

Der Vorschlag, die leerstehende Kaufhof-Zentrale als neuen Standort für den Konsumraum zu nutzen, sorgt für unterschiedliche Meinungen unter den politischen Parteien in der Stadt. Grüne, SPD und Linke unterstützen die Idee, während die CDU und FDP auf eine weitgehende Verlagerung neuer Konsumräume aus innerstädtischen Bereichen drängen und die Notwendigkeit medizinischer Hilfe und sozialer Arbeit betonen. Bernd Petelkau, der CDU-Fraktionschef, betont, dass die rechtlichen Rahmenbedingungen und sozialen Folgen genau geprüft werden müssen. Die SPD steht hinter dem Vorhaben, fordert jedoch eine vorherige Gesetzesänderung. Die Linke hingegen plädiert für einen pragmatischen Umgang und eine „kölsche Lösung“.

Der Leiter des bestehenden Drogenkonsumraums am Neumarkt, Stefan Lehmann, beschreibt die Notwendigkeit solcher Räume als unerlässlich, um Verelendung und Todesfälle zu vermeiden. In seinem Bereich werden sterile Utensilien bereitgestellt, und es findet eine notfallmedizinische Betreuung sowie soziale Hilfe statt. Kritiker argumentieren jedoch, dass diese Maßnahmen zur Gewöhnung an den Drogenkonsum führen können, wie auch in zahlreichen Berichten immer wieder betont wird.

Herausforderung und Lösung

Die Stadt hat die Kaufhof-Immobilie bis 2045 gemietet, doch Blockaden bei den Umbauplänen sind aufgrund von hohen Kosten und mangelhafter Transparenz aufgekommen. In Frankfurt wird unterdessen ein Suchthilfezentrum für Crack-Abhängige geplant, das die Entwicklung eines umfassenden Angebots für Suchtkranke unterstützen soll.

In Anbetracht der derzeitigen Herausforderungen fordert Dr. Harald Rau, der Sozialdezernent von Köln, einen konstruktiven Umgang mit Suchtproblemen. Das Ziel bleibt, Abhängige aus der Illegalität zu holen und ihnen die Möglichkeit zur sozialen Integration zu bieten, ähnlich wie im erfolgreichen Züricher Modell, wo es seit 30 Jahren keine größeren offenen Drogenszenen mehr gibt.

Die Debatte um den Drogenkonsumraum ist für die Stadt Köln von großer Bedeutung, nicht zuletzt, um ein gutes Miteinander in der Gesellschaft zu gewährleisten und den Abhängigen eine realistische Chance auf Besserung zu bieten.

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OrtEhrenfeld, Deutschland
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