Mülheimer Brücke: 200 Millionen Euro mehr für Sanierung!

Die Instandsetzung der Mülheimer Brücke verzögert sich erheblich. Kosten steigen auf 500 Millionen Euro, Fertigstellung 2029.
Die Instandsetzung der Mülheimer Brücke verzögert sich erheblich. Kosten steigen auf 500 Millionen Euro, Fertigstellung 2029. (Symbolbild/MK)

Mülheimer Brücke: 200 Millionen Euro mehr für Sanierung!

Vogelsang, Deutschland - Ein markanter Anstieg der Baukosten und eine drastische Verlängerung der Bauzeit knacken alle bisherigen Rekorde bei der Instandsetzung der Mülheimer Brücke in Köln. Spiegeln sich in den Planungen unübersehbare Probleme wider, überrascht es nicht, dass die Gesamtkosten für das Projekt nun auf knapp 500 Millionen Euro geschätzt werden. Diese Zahl hat sich bereits verdoppelt, nachdem die geplante Bauzeit von ursprünglich vier auf nunmehr 11 Jahre angehoben wurde. Die Brücke, die ein wichtiges Verkehrsanliegen der Stadt darstellt, soll laut den aktuellen Prognosen spätestens 2029 wieder vollständig befahrbar sein, wobei die ersten Fahrzeuge bereits 2028 über die frisch sanierte Struktur rollen dürfen. Dies berichtet Radio Köln.

Die Mülheimer Brücke, ein denkmalgeschütztes Bauwerk, zeigt sich in einem Zustand, der schlechter ist, als es die Fachleute zu Beginn des Projektes prognostiziert hatten. Im mittleren Teil des Bauwerks ist eine vollständige Erneuerung der Unterkonstruktion erforderlich, was als Hauptursache für die Kostenexplosion gilt. Die Baunebenkosten, die sich durch längere Bauzeiten entsprechend erhöht haben, bringen weitere Herausforderungen für die Finanzierung mit sich. Damit nicht genug, weitere Nachträge sind schon jetzt zu erwarten.

Hintergrund der Bauzeitverlängerungen

Doch was bedeutet diese Bauzeitverlängerung für die Auftragnehmer? Laut den Experten von Bauprofessor können solche Verlängerungen Vergütungsansprüche für die Bauunternehmer nach sich ziehen, sofern eine Abweichung von den vertraglich festgelegten Zeitplänen vorliegt. Hierbei spielt es eine Rolle, wer die Kosten für die Verzögerungen zu verantworten hat. Sind es etwa Dritte oder die Erfüllungsgehilfen des Auftraggebers, könnte das finanziell ins Gewicht fallen.

Um diesen Vergütungsanspruch geltend zu machen, müssen die Auftragnehmer jedoch eine differenzierte Dokumentation vorlegen, die genau festlegt, wie die Verzögerungen entstanden sind und welche finanziellen Folgen sie nach sich zogen. Ein Urteil des Oberlandesgerichts Hamm hat bereits die Bedeutung einer präzisen Darstellung solcher Sachverhalte unterstrichen.

Rechtliche Rahmenbedingungen

Nun drängt sich die Frage auf: Was ist, wenn der Auftraggeber Änderungen beim Bauzeitenplan vornimmt? Ein Urteil des Bundesgerichtshofs hat klargestellt, dass die bloße Übermittlung eines geänderten Bauzeitenplans nicht automatisch zu einem Anspruch auf Mehrvergütung führt. Für Auftragnehmer bedeutet das, dass sie nicht nur die Bauzeiten genau dokumentieren, sondern auch mögliche Alternativen zu Entschädigungsansprüchen prüfen müssen. Diese juristischen Details unterstreichen die Komplexität von Bauvorhaben und die Notwendigkeit einer transparenten Kommunikation aller Beteiligten, wie auf der Plattform anwal.de verdeutlicht wird.

Die Instandsetzung der Mülheimer Brücke wird uns noch bis weit in die 2030er Jahre begleiten, und die Sorgen um die gestiegenen Kosten und die juristischen Herausforderungen werden wohl nicht so schnell verschwinden. Dennoch hofft man in Köln, dass die Brücke, die viele Pendler und Autofahrer benötigt, endlich wieder zuverlässig genutzt werden kann.

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OrtVogelsang, Deutschland
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