Kölner Großmarkt schließt: Händler kämpfen für neue Perspektiven!

Köln-Raderberg, Deutschland - In Köln rumort es gewaltig in der Gemüsekiste. Der Kölner Großmarkt in Raderberg steht vor der Schließung, die Ende 2025 beschlossen wurde. Für viele Händler bedeutet das eine schmerzliche Unsicherheit, da sie keine Alternativen gefunden haben. Helmut Röscheisen, Vorstandsmitglied des BUND, bringt es auf den Punkt: „Wir müssen gemeinsam Lösungen finden, um das Angebot an regional erzeugten Lebensmitteln zu sichern.“ Dabei unterstützt der BUND die Händler aktiv bei der Suche nach einem neuen Standort, besonders entscheidend für die so wichtige Ernährungswende in der Region.
Die Schließung ist nicht unumstritten. Ratsbeschlüsse, die diese Entwicklung vorantreiben, wurden von vielen Seiten als ungenügend kritisiert. Der Wirtschaftsausschuss der Stadt hat dies als scheinheilig bezeichnet, während der Stadtentwicklungsdezernent Andree Haack klarstellt, dass die Pläne für die Parkstadt Süd, die bis 2032 realisiert werden sollen, feststehen. Norbert Heep, Vorsitzender der IG Kölner Großmarkt, hebt die Bedeutung der Handelsplätze hervor. „Bis zu 1.000 Arbeitsplätze sind direkt betroffen“, sagt er.
Auf der Suche nach Perspektiven
Die Händler wendeten sich an die städtische Wirtschaftsförderung Köln-Business, doch die Unterstützung wird als unzureichend wahrgenommen. Kai Kröger von Köln-Business berichtet, dass nur wenige Händler die Initiative ergriffen haben. Damit wird die Nachfrage nach einer Interimslösung für mindestens fünf Jahre ab Januar 2026 immer dringlicher.
Einige Händler, wie Nevzat Thaskiran, haben glücklicherweise eine neue Heimat im „Kölner ABA Frischecentrum“ in Gremberghoven gefunden, jedoch zu höheren Mieten. Die Suche nach einem großen, gemeinschaftlichen Umzugsort bleibt problematisch. Eine Fläche von mindestens 30.000 Quadratmetern, die für einen erfolgreichen Umzug nötig wäre, sei leider nicht verfügbar.
Stadtentwicklung als Herausforderung
In den aktuellen Stadtentwicklungsdebatten wird nicht nur über die Zukunft des Großmarkts geredet. Auch das Thema Wohnungsbau und die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum stehen auf der Agenda. Vor allem in wachsenden Städten wie Köln stellt sich die Herausforderung, die neuen Bewohner gut unterzubringen und gleichzeitig den vorhandenen Raum sinnvoll zu nutzen. Dies steht im Spannungsfeld der ständigen Zuwanderung und den damit einhergehenden Forderungen nach passenden Lebensräumen.
Die Stadt hat zwar einen klaren Plan, das moderne Frischezentrum in Köln-Marsdorf zu etablieren, doch die Umsetzung kann eine Herausforderung werden. So sollen Workshops mit Vertretern der Händlergemeinschaft und der Stadtverwaltung dazu dienen, eine erfolgreiche bauliche Planung zu entwickeln. Zudem ist eine europaweite Markterkundung in Planung, um mögliche Betreiber zu gewinnen und einen Überblick über die Marktsituation zu erhalten, wie die Stadt Köln in ihrer Mitteilung informiert.
Die Schließung des Großmarkts in Raderberg fordert ein Umdenken von der Stadt. Innovative Ansätze sind gefordert, um die Chancen, die aus der Zuwanderung und der Schaffung neuer Arbeitsplätze entstehen, besser zu nutzen. Es wird spannend zu sehen sein, wie sich Köln in der kommenden Zeit entwickeln wird, denn die Herausforderungen sind vielfältig und verlangen ein gutes Händchen von der Politik, damit alle Anwohner und Händler ein Stück von der „Kölschen Lebensqualität“ behalten können.
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Ort | Köln-Raderberg, Deutschland |
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