Köln im Ausnahmezustand: Große Evakuierung nach Bombenfund beendet!

Am 5.06.2025 wurde Köln evakuiert, um drei Weltkriegsbomben im Deutzer Werftbereich zu entschärfen. Über 20.000 Einwohner betroffen.
Am 5.06.2025 wurde Köln evakuiert, um drei Weltkriegsbomben im Deutzer Werftbereich zu entschärfen. Über 20.000 Einwohner betroffen. (Symbolbild/MK)

Köln, Deutschland - Was für ein Ausnahmezustand in Köln! Am Montag, dem 4. Juni 2025, wurde die größte Evakuierung seit dem Zweiten Weltkrieg eingeläutet, nachdem drei Blindgänger auf der Deutzer Werft entdeckt wurden. Insbesondere die rund 20.500 betroffenen Menschen mussten ihre Wohnungen und Arbeitsstätten verlassen, während die Evakuierungsmaßnahmen unter Hochdruck liefen. Um 19:19 Uhr konnten die Experten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes Rheinland die Bomben erfolgreich entschärfen.

Die Entdeckungen beinhalteten zwei amerikanische Weltkriegsbomben mit einem Gewicht von je 20 Zentnern und eine weitere mit 10 Zentnern, die allesamt sicherheitsrelevante Aufschlagzünder besaßen. Der Evakuierungsbereich erstreckte sich über einen Radius von einem Kilometer, und der gesamte Bereich um die Deutzer Werft wurde prompt gesperrt. Dies hatte nicht nur Auswirkungen auf den Anwohnerverkehr, sondern auch auf zahlreiche Unternehmen in der Stadt. So mussten 58 Hotels, das Eduardus-Krankenhaus sowie zwei Altenheime evakuiert werden, während große Firmen wie RTL Deutschland ihre Live-Sendungen nach Berlin verlagerten.

Effiziente Evakuierung

Mit mehr als 240 Mitarbeitern des Ordnungsamtes und 451 Feuerwehrangehörigen, darunter auch freiwillige Helfer, wurde die Evakuierung größtenteils reibungslos organisiert. Lediglich einige Ausnahmen sorgten für Aufregung: Eine Person wollte ihre Wohnung nicht räumen, während eine andere Widerstand leistete und in Gewahrsam genommen wurde. Der erste Klingeldurchgang begann um 8 Uhr, gefolgt von weiteren Kontrolleinsätzen ab 13:30 Uhr, um sicherzustellen, dass sich niemand im Sperrgebiet befand.

Die Stadt Köln stellte zudem eine Übersicht zur Verfügung, um die Kommunikation mit den Bürger:innen zu erleichtern. Mit einem Bürgertelefon und interaktiven Karten, die über das Kompetenzzentrum des Geo-Informationssystems bereitgestellt wurden, konnten Betroffene immer auf dem Laufenden gehalten werden. Darin waren auch Anlaufstellen für Evakuierte vermerkt, wie die Messehalle 10.1 und das Berufskolleg in der Humboldtstraße.

Verkehrschaos und Einschränkungen

Die Sperrung wirkte sich nicht nur auf die Anwohner aus, sondern auch auf den gesamten Automobil- und Bahnverkehr in der Region. Die Hohenzollernbrücke sowie die Severins- und Deutzerbrücke waren gesperrt, was zu signifikanten Verzögerungen im Fernverkehr führte. Viele Züge wurden umgeleitet, und es gab ständige Verspätungen, die die Reisenden vor große Herausforderungen stellten. Zudem wurden im ÖPNV verschiedene Linien, wie die Stadtbahnlinien 1, 3 und 9 sowie zahlreiche Busverbindungen, eingestellt oder eingeschränkt. Reisende wurden empfohlen, die Innenstadt zu meiden.

Die Stadt Köln zeigte sich in dieser Situation gut vorbereitet, indem sie nicht nur umfangreiche Evakuierungsmaßnahmen einleitete, sondern auch kulturelle Veranstaltungen und Hochzeiten, wie die Trauungen von 15 Paaren, umorganisierte. Stattdessen wurden alternative Trauzimmer im Stadtteil Porz angeboten. Die gesamte Situation war eine große logistische Herausforderung, die mit Bravour gemeistert wurde.

Insgesamt bleibt festzuhalten, dass Köln nach dieser groß angelegten Evakuierung und der erfolgreichen Bombenentschärfung wieder zur Normalität zurückkehren kann. Doch der Einsatz der Helfer und die Solidarität der Bürger:innen sind ein Beweis dafür, dass man, wenn nötig, zusammensteht. Solche Szenen, wie sie tagelang in den Medien, wie etwa von Tagesschau oder WDR, festgehalten wurden, zeigen, wie wichtig eine schnelle und koordinierte Reaktion in Krisensituationen ist.

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Ort Köln, Deutschland
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