Köln in Aufruhr: Bombenentschärfung zwingt 20.500 Menschen zur Flucht!

Am 4. Juni 2025 wurden in Köln drei Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft, 20.500 Menschen evakuiert. Sicherheitsrisiken und Maßnahmen.
Am 4. Juni 2025 wurden in Köln drei Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft, 20.500 Menschen evakuiert. Sicherheitsrisiken und Maßnahmen. (Symbolbild/MK)

Köln, Deutschland - Am Abend des 4. Juni 2025 standen die Kölner Bürger vor einer außergewöhnlichen Herausforderung: Über 20.000 Menschen mussten wegen der Evakuierung ihrer Wohnungen und Büros aufgrund der Entschärfung von drei gefährlichen Bomben den Tag in fremden vier Wänden verbringen. Zu allem Übel gab es auch einen Verweigerer, der die Evakuierungsmaßnahmen verzögerte und damit die dringend benötigte Entschärfung erschwerte. Laut Express regt sich im Stadtgebiet Unmut, da Bußgelder für solche Verweigerer in Höhe von 1.000 Euro als viel zu niedrig erachtet werden. In anderen Städten wird für eine derartige Behinderung sogar bis zu 5.000 Euro verlangt.

Die Kölner Stadtverwaltung hatte bereits am frühen Morgen damit begonnen, im Rahmen einer präventiven Evakuierung von Tür zu Tür zu gehen und standen stundenlang an Absperrungen, um die Bevölkerung über die Situation zu informieren. Unterstützung erhielten sie dabei von der Polizei. Die Mehrheit der Kölner verhielt sich jedoch vernünftig und trug dazu bei, die Maßnahmen nicht zu behindern.

Evakuierung und Bombenentschärfung

Die Bomben, eine Zehn-Zentner-Bombe und zwei Zwanzig-Zentner-Bomben amerikanischer Herkunft, waren während Sondierungen am Deutzer Brücke entdeckt worden. Die Entschärfung der Bomben war unerlässlich: Aus Sicherheitsgründen durften sie nicht bewegt werden und mussten vor Ort entschärft werden. Diese Hektik führte dazu, dass auch 15 Paare, die im historischen Rathaus von Köln heiraten wollten, ihre Feier umorganisieren mussten, da das Gebäude in der Evakuierungszone lag, wie DW berichtet.

Bios und Altenheime mussten ebenfalls evakuiert werden, wodurch Patienten und Bewohner in sichere Einrichtungen gebracht wurden. Dazu kamen 58 Hotels, die schließen und ihre Gäste umquartieren mussten. Solche Maßnahmen sind nicht nur in Köln nötig: In Nordrhein-Westfalen wurden allein 2022 über 1600 Bomben entschärft, was die Gefahrenlage in vielen Ballungsräumen zeigt, die wie Köln besonders von den ungelösten Kriegserinnerungen betroffen sind.

Die Gefahren durch explosive Altlasten

Die Situation in Deutschland ist alarmierend. Schätzungen zufolge ruhen bis zu 100.000 Tonnen unentdeckter Bomben und Munition in den Böden, besonders in großen Städten. Diese explosiven Altlasten bergen ein hohes Risiko, vor allem in Regionen mit intensiver Bautätigkeit. Grundstückseigentümer sind deshalb angehalten, vor Um- oder Neubauten bei den Behörden zu eruieren, ob eine Sondierung der Flächen notwendig ist, um die Gefahren abzuwehren, wie visualjournalism.de erläutert.

Die Technik zur Bombenentschärfung hat sich zwar weiterentwickelt, doch bleibt die Arbeit nach wie vor riskant. Befolgen die Betreiber nicht die Sicherheitsmaßnahmen, drohen schwere Unfälle, wie etwa der Vorfall in Göttingen im Jahr 2010, bei dem drei Sprengmeister ihr Leben verloren. Angesichts dieser Zustände ist nicht nur das uferlose Maß an Sprengstoffen, die wir weltweit noch voruns haben, beäugenswert, sondern auch die künftigen Herausforderungen der Kampfmittelbeseitigung, die für viele Bundesländer auf der finanziellen Agenda steht.

Die Kölner Evakuierung brachte die Gefahren, die aus den Überresten der Vergangenheit resultieren, wieder ins Bewusstsein der Bevölkerung. Ein sensibles Thema, das uns alle betrifft und über das man besser offen redet.

Details
Ort Köln, Deutschland
Quellen