Kölns Abwasserzukunft: Tunnelbohrmaschine Henriette erfolgreich geborgen!
Köln-Stammheim: Bohrmaschine "Henriette" geborgen; Tunnelprojekt für Abwasserreinigung startet zur Effizienzsteigerung.

Kölns Abwasserzukunft: Tunnelbohrmaschine Henriette erfolgreich geborgen!
Die jüngsten Bauarbeiten in Köln-Niehl haben eine bemerkenswerte Wende genommen: Die über 100 Tonnen schwere Tunnelbohrmaschine „Henriette“, die seit Mai unter dem Rhein gearbeitet hat, wurde erfolgreich geborgen. Wie die WDR berichtet, stellte die Bergung eine Herausforderung dar, insbesondere durch einen hartnäckigen Lehmklumpen und schwer lösbare Muttern. Diese Schwierigkeiten führten dazu, dass die Arbeiten erst gegen Mitternacht abgeschlossen werden konnten.
„Henriette“ hatte während ihrer Operationen unter dem Rhein zwischen Köln-Stammheim und Niehl einen wichtigen Tunnel gegraben. Dieser Tunnel ist Teil eines größeren Projekts zur Erneuerung der inzwischen über 100 Jahre alten Abwasserrohre, die für die Abwasserentsorgung der Stadt unverzichtbar sind. Die Erneuerung ist nicht nur notwendig, um die Infrastruktur zu Modernisieren, sondern auch, um auf das erwartete Bevölkerungswachstum Kölns zu reagieren.
Wichtiger Schritt für die Abwasserinfrastruktur
Rund 80 Prozent des Kölner Abwassers wird im Großklärwerk Köln-Stammheim gereinigt. Tatsächlich entspricht dies einer Ausbaugröße von etwa 1.570.000 Einwohnerwerten. Das Großklärwerk, das im rechtsrheinischen Norden der Stadt liegt, bedient derzeit rund 800.000 Einwohnerinnen und Einwohner sowie Industrie und Gewerbe, die Abwässer mit dem Äquivalent von 500.000 Einwohnern erzeugen. Dabei reinigt das Werk etwa 84 Prozent des häuslichen und industriellen Abwassers der Stadt, wie die STEB Köln erläutert.
Die neuen Rohre, die in den gerade gegrabenen Tunneln verlegt werden, sollen die Effizienz der Abwasserklärung erhöhen und Wartungsarbeiten an den Rohren erleichtern. Das Großklärwerk wurde bereits mehrfach modernisiert, zuletzt 1992, um den sich wandelnden gesetzlichen Anforderungen gerecht zu werden. Aktuell sind umfassende Erneuerungen der Verfahrenstechnik sowie der elektronischen Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik im Gange, um die Prozesse weiter zu optimieren.
Ausblick auf die kommenden Monate
Der Bau eines zweiten Tunnels steht nun an, dessen Fertigstellung bis November 2025 geplant ist. Die Inbetriebnahme des neuen Rheindükers wird für das Jahr 2028 erwartet. Bis zu diesem Zeitpunkt müssen noch Rohre und Kabel verlegt, sowie Baugruben zu Schächten mit Bühnen und Steuerungstechnik ausgebaut werden.
Ein großer Teil der Zukunftsplanung im Großklärwerk umfasst auch den Umbau der Schwachlastbelebung, der seit den 1990er Jahren unverändert betrieben wird. Hierbei werden zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um die hydraulische Gleichverteilung zu verbessern und die biologische Reinigungsleistung zu erhöhen. Auch der Prozess der Schlammbehandlung wird modernisiert, wie das Tuttahs Meyer unterstreicht.
Zusammengefasst ist Köln auf gutem Weg, seine Abwasserinfrastruktur für die Herausforderungen der Zukunft zu rüsten. Der erfolgreiche Abschluss der Bergung von „Henriette“ markiert hierbei einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung.