Köln: Vollsperrung der Mülheimer Brücke – Bis 2028 keine Endlösung!

Die Mülheimer Brücke in Köln bleibt bis 2028 betroffen von Sanierungsarbeiten und nächtlichen Vollsperrungen. Updates und Umleitungen.
Die Mülheimer Brücke in Köln bleibt bis 2028 betroffen von Sanierungsarbeiten und nächtlichen Vollsperrungen. Updates und Umleitungen. (Symbolbild/MK)

Köln: Vollsperrung der Mülheimer Brücke – Bis 2028 keine Endlösung!

Mülheim, Deutschland - Die Mülheimer Brücke in Köln bleibt weiterhin ein echter Geduldsspielplatz für Autofahrer und ÖPNV-Nutzer. Die Stadt hat jetzt eine nächste Vollsperrung für Autos angekündigt, die in den nächtlichen Stunden von Montag, den 21. Juli, bis Sonntag, den 31. August 2025, stattfinden wird. Die Sanierungsarbeiten an den Endquerträgern der Brücke sind nach wie vor in vollem Gange, und was ursprünglich nur rund vier Jahre dauern sollte, hat sich mittlerweile auf sagenhafte elf Jahre gedehnt. Der Kostenrahmen ist von 300 Millionen Euro auf inzwischen 500 Millionen Euro gestiegen. Das berichtet Express.

Doch das Ende der Arbeiten ist noch lange nicht in Sicht. Voraussichtlich 2028 sollen die Sanierungsarbeiten tatsächlich abgeschlossen sein. Tagsüber bleibt die Brücke jedoch in beiden Fahrtrichtungen befahrbar, der Fuß- und Radverkehr bleibt von den nächtlichen Sperrungen unberührt. Wer nachts mit dem Auto über die Brücke will, muss sich in der Zeit zwischen 22 und 5 Uhr auf Umleitungen über die Zoobrücke einstellen.

Nächste Maßnahmen und ihre Folgen

Die Vollsperrungen dauern insgesamt sechs Wochen, entsprechend sechs Nächten pro Abschnitt. Die Stadt Köln hat angekündigt, auch tagsüber an der Brücke zu arbeiten, um die Bauarbeiten nicht unnötig in die Länge zu ziehen. Doch das ist noch nicht alles: Nachdem die Wiederinbetriebnahme der Straßenbahn-Linien 13 und 18 zunächst für April geplant war, hat sich auch hier die Fertigstellung verzögert, wie WDR berichtet. Der Schienenersatzverkehr wird vorerst bis Ende Juni 2025 aufrechterhalten, was zu einem weiteren Anstieg der Kosten für die Kölner Verkehrs-Betriebe führt – geschätzt auf rund 4 Millionen Euro.

Die Bauarbeiten wurden durch diverse unerwartete Schwierigkeiten in der Konstruktion vorangetrieben, die es nötig machen, zunächst die Lagerungssysteme der Brücke zurückzubauen, bevor die neuen Stadtbahn-Schienen installiert werden können. Daher müssen sich die Kölner auf einen Bus-Ersatzverkehr einstellen, der möglicherweise bis zum Ende des Jahres andauern könnte, sagt die KVB.

Ökonomische Auswirkungen auf die Infrastruktur

Die Mülheimer Brücke ist kein Einzelfall. Laut einer Studie des Deutschen Instituts für Urbanistik haben viele Brücken und Straßen in deutschen Kommunen einen erheblichen Sanierungsbedarf. Im Durchschnitt könnte ein Investitionsbedarf von über 370 Milliarden Euro bis 2030 notwendig sein, sagt Tagesschau.

Fast jede zweite Straßenbrücke ist in keinem guten Zustand, und jede dritte Straße weist größere Mängel auf. Der Druck steigt, die Infrastruktur attraktiver zu gestalten, um Fahrgäste im öffentlichen Personennahverkehr zu gewinnen und umzulenken. Deshalb fordert unter anderem der VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff eine Erhöhung der Fördermittel zur Erhaltung der Infrastruktur, die bereits ab 2026 auf 2,5 Milliarden Euro pro Jahr erhöht werden sollen.

Die aktuelle Situation rund um die Mülheimer Brücke und die anhaltenden Bauarbeiten zeigen, wie wichtig es ist, dass der Bund und die Kommunen gemeinsam geeignete Lösungen finden, um den Sanierungsstau zu bekämpfen und eine verlässliche Verkehrsinfrastruktur zu gewährleisten.

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OrtMülheim, Deutschland
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