Köln kämpft gegen Obdachlosigkeit: Kalle Gerigk fordert Lösungen!

Am Kölner Neumarkt diskutieren Politiker und Aktivisten Lösungen gegen Obdachlosigkeit und soziale Ungleichheit.
Am Kölner Neumarkt diskutieren Politiker und Aktivisten Lösungen gegen Obdachlosigkeit und soziale Ungleichheit. (Symbolbild/MK)

Köln kämpft gegen Obdachlosigkeit: Kalle Gerigk fordert Lösungen!

Neumarkt, Köln, Deutschland - Am Kölner Neumarkt dreht sich alles um ein Thema, das immer mehr in den Fokus der Stadtpolitik rückt: Obdachlosigkeit. Mit Hunderte von Mails und Fotos hat der öffentliche Druck zugenommen, die Missstände in der Stadt zu beheben. Laut EXPRESS wurde kürzlich eine Podiumsdiskussion des Kölner Presseclubs e.V. mit dem Titel „Die verwahrloste City“ abgehalten. Dabei wurde vor allem die Gestaltung und Nutzung des öffentlichen Raums in einer vielfältigen Stadtgesellschaft am Beispiel des Neumarkts thematisiert.

Die Veranstaltung fand nicht nur in den Sitzungssälen statt – vor der Diskussion stand eine Kundgebung, initiiert von Kalle Gerigk, einem Mietrebellen. Unter dem Motto „Obdachlosigkeit beenden, nicht verdrängen“ forderte er ein Umdenken in der Stadtpolitik. Gerigk sieht Obdachlosigkeit als Ausdruck sozialer Ungleichheit und rief dazu auf, die betroffenen Menschen nicht einfach zu verdrängen, sondern ihnen echte Unterstützung zukommen zu lassen.

Ein Blick auf die Realität

Die Realität für viele obdachlose Menschen in Köln ist bedrückend. Carol Teitz, die an der Diskussion teilnahm, machte darauf aufmerksam, dass man in der Stadt tagtäglich beobachten kann, wie Obdachlose unter unmenschlichen Bedingungen leben und dabei oft sterben. Dabei kritisierte Michael Neumann die bestehenden Umsetzungsdefizite in der Stadt, wenn es darum geht, Obdachlosigkeit tatsächlich zu bekämpfen. Jens Reckort stimmte ihm zu und unterstrich die Toleranz der Gesellschaft gegenüber diesem Elend, die jedoch zu keiner Lösung führt.

Die Herausforderungen sind zahlreich: Von Verelendung und schlechter Hygiene bis hin zu dramatischen gesundheitlichen Konsequenzen wie Vereinsamung und Drogenabhängigkeit – die Facetten der Obdachlosigkeit sind vielfältig und bedrohlich. Studien zeigen, dass obdachlose Menschen häufig diskriminiert und an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden. Diese Tendenzen verstärken sich in einer Zeit, in der politische Bewegungen wie Pegida weiteren sozialen Unrat anziehen.

Innovative Ansätze aus Köln

Ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der aktuellen Situation ist das „Kölner Konzept zur Bekämpfung von Wohnungslosigkeit“, welches von der Stadtverwaltung vorgestellt wurde. Wie die Stadt Köln auf ihrer Webseite berichtet, zielt das Konzept darauf ab, Wohnungsverluste zu verhindern und Hilfen für Menschen in Wohnungsnot zu verbessern. Geplant sind unter anderem die Einrichtung eines Nachtcafés, die Einführung von Case-Management und eine Soziale Wohnraumagentur, die Menschen in Notunterkünften beim Zugang zum regulären Wohnungsmarkt unterstützen soll.

Die von Dr. Harald Rau, Beigeordneter für Soziales, Gesundheit und Wohnen, angekündigten Maßnahmen sollen das bestehende Hilfesystem erweitern und effektiver gestalten. Ein Kernziel bleibt, obdachlose Menschen in eigene Wohnungen zu bringen, und dabei den vielversprechenden „Housing First“-Ansatz zu integrieren, der Obdachlosigkeit aktiv angehen möchte, anstatt sie lediglich zu verwalten.

Ob die Stadt Köln auf dem richtigen Weg ist, wird die Zeit zeigen. Sicher ist jedoch, dass die Stimmen aus der Bevölkerung lauter werden und echte Veränderungen verlangen. Es ist höchste Zeit, die Herausforderungen bei der Bekämpfung von Obdachlosigkeit als gesamtgesellschaftliche Aufgabe zu begreifen – denn niemand sollte in einer Stadt wie Köln im Regen stehen gelassen werden.

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OrtNeumarkt, Köln, Deutschland
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