Neuer Hochwasserschutz in Lindlar: Technik für mehr Sicherheit!

Am 24.06.2025 wurde an der Sülz in Welzen eine neue Hochwassermessstelle eingeweiht, um den Hochwasserschutz zu verbessern.
Am 24.06.2025 wurde an der Sülz in Welzen eine neue Hochwassermessstelle eingeweiht, um den Hochwasserschutz zu verbessern. (Symbolbild/MK)

Neuer Hochwasserschutz in Lindlar: Technik für mehr Sicherheit!

Welzen, Deutschland - Die Hochwasserkatastrophe im Ahrtal hat nicht nur die Region erschüttert, sondern auch in politischen Kreisen für Bewegung gesorgt. Heute wurde im Landtag ein Abschlussbericht zu den verheerenden Ereignissen vorgestellt, der die Notwendigkeit neuer Maßnahmen zur Verbesserung des Hochwasserschutzes unterstreicht. Eine Maßnahme, die dabei ganz oben auf der Liste steht, ist die Inbetriebnahme einer neuen Hochwassermessstelle in Welzen (Lindlar-Hommerich), die die Flüsse der Region noch besser überwachen soll, wie Kölner Stadt-Anzeiger berichtet.

Die hochmoderne Messstelle an der Sülz wurde von Oliver Krischer, dem NRW-Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr, eröffnet. Sie ist Teil eines umfassenden Plans zur Installation von 26 neuen Messstellen an Oberläufen kleinerer Gewässer in Nordrhein-Westfalen. Ziel ist es, bis Ende des Jahres insgesamt 122 dieser Meldeanlagen in Betrieb zu nehmen, die Daten an die Hochwasserzentrale des Lanuk übermitteln. Dies verspricht umfangreiche Vorteile, indem es nicht nur längere Vorwarnzeiten, sondern auch eine erhöhte Sicherheit bei Hochwassergefahren bietet.

Technische Innovation und Herausforderungen

Doch nicht alle Kommunen ziehen gleichwertig Nutzen aus dieser neuen Technologie. Während Lindlar selbst weniger profitiert, könnten Nachbarkommunen wie Rösrath und Overath auf diese Weise eine deutliche Verbesserung ihrer Hochwasservorsorge erfahren. Cordula Ahlers, Kämmerin von Lindlar, hat bereits den Vorschlag gemacht, einen weiteren Pegel sülzaufwärts zu installieren, um die Sicherheit weiter zu erhöhen. Roland Funke vom Lanuk erläuterte die Technik der Messstelle, die unter anderem über einen gelben Pegelmeter, zwei Drucksonden und einen Einperlsensor verfügt.

Die Fließgeschwindigkeit an dieser neuen Messstelle beträgt 480 Kubikmeter pro Sekunde. Um in Notfällen abgesichert zu sein, sind die technischen Einrichtungen auch doppelt gesichert. Die Stromversorgung erfolgt durch eine Kombination aus einer 230-Volt-Leitung, einer Photovoltaikanlage und einem Batteriespeicher. Die gesammelten Daten werden alle 15 Minuten an die Messnetzzentrale übermittelt und sind für die Öffentlichkeit zugänglich.

Klimawandel als drängendes Problem

Diese Entwicklungen sind umso dringlicher, wenn man die jüngsten Berichte über die Auswirkungen des Klimawandels betrachtet. Wie ZDF heute berichtet, haben Unwetter und Hochwasser in Europa deutlich zugenommen. Eine Studie der EU-geförderten Forschungsgruppe ClimaMeter zeigt, dass diese extremen Wetterereignisse hauptsächlich durch den Klimawandel verursacht werden, was die Situation erneut kompliziert. Hier in Deutschland könnten bis zu 400.000 Menschen in den kommenden Jahren von Hochwassern betroffen sein.

Die wetterbedingten Herausforderungen sind nicht zu unterschätzen. Massive Regenfälle und die damit verbundene Gefahr von Überschwemmungen sind nicht mehr nur regionale Phänomene. Berichte über Überschwemmungen in Spanien und anderen Teilen Europas, die Jahr für Jahr zunehmen, belegen den dramatischen Wandel, den das Wetter durch den Klimawandel durchläuft. Deutschlandfunk hebt zudem hervor, dass Wissenschaftler einen klaren Anstieg von schweren Niederschlägen verzeichnen, der seit den 1950er-Jahren zu beobachten ist.

Angesichts der aktuellen Herausforderungen sind Maßnahmen zur Hochwasservorsorge umso wichtiger. Der Fokus liegt auf der Renaturierung von Flächen, dem Bau effektiver Rückhalte- und Ausgleichsflächen sowie der Schaffung von Versickerungsmöglichkeiten. Diese Maßnahmen sind dringend notwendig, um die Folgen künftiger Wetterextreme abmildern zu können. Klimawissenschaftler warnen unermüdlich davor, dass ohne sichtbare Maßnahmen die Auswirkungen des Klimawandels weiterhin zunehmen werden.

In diesem Zusammenhang wird auch das neue Hochwasserschutzgesetz, das kürzlich ausgearbeitet wurde, als wichtiger Schritt gesehen, der den Bau von Dämmen und Deichen beschleunigen soll. Es bleibt zu hoffen, dass in naher Zukunft die Weichen richtig gestellt werden, um die Sicherheit der Menschen in Hochwassergebieten nachhaltig zu verbessern.

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OrtWelzen, Deutschland
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