Köln im Müllchaos: Bürger fordern drastische Maßnahmen gegen Verwahrlosung!

Köln im Müllchaos: Bürger fordern drastische Maßnahmen gegen Verwahrlosung!
Köln, Deutschland - Kölner Bürger sind zunehmend verärgert über die Verwahrlosung und die Müllproblematik, die in den letzten Jahren in der Stadt immer offensichtlicher wurden. Ein Blick auf die Straßen zwischen dem Express und der Rundschau zeigt viele Misstände, die immer mehr Menschen auf die Barrikaden treiben. Leserreporter berichten von einem Urinal auf dem Gehweg zwischen dem Musical Dome und dem Hauptbahnhof, das ohne Sichtschutz platziert wurde und unangenehme Gerüche verbreitet. In den Eingängen der Geschäfte an der Hohe Straße haben Obdachlose ihr Lager aufgeschlagen, was das Stadtbild erheblich beeinträchtigt.
Doch das ist nur die Spitze des Eisbergs: Eine stillgelegte Rolltreppe am Wiener Platz, die seit Langem nicht repariert wurde, wird als ein weiteres Zeichen der städtischen Verwahrlosung angesehen. Besonders in der Neusser Straße im Agnesviertel sind Passanten, vor allem Rollstuhlfahrer, von der zunehmend aufdringlichen Bettelei betroffen. Hinterlassen werden nicht nur Unannehmlichkeiten, sondern auch Müll, und das nicht nur in Restaurants. Zudem sieht der Rosenzweigpark in Zollstock trotz vorhandener Mülleimer ein bedenkliches Müllproblem.
Stadtentwicklung im Fokus
Die Kölner Stadtverwaltung steht unter Druck. Die Debatte um die zunehmende Obdachlosigkeit und Drogenproblematik wird nun auch auf Stadtratsniveau geführt. Die SPD-Fraktion hat eine aktuelle Stunde dazu beantragt, während Oberbürgermeisterin Henriette Reker die Herausforderungen betont. „Wir können nur die Symptome mildern, nicht die Ursachen von Sucht und Armut bekämpfen“, sagt Reker. Diese Aussage spiegelt sich in den steigenden Zahlen der Obdachlosigkeit wider: Im gesamten Deutschland gab es zu Beginn des Jahres 2024 rund 532.000 wohnungslose Menschen, darunter etwa 47.300 Obdachlose, wie statistische Erhebungen darlegen Statista.
Dieser Anstieg ist besonders spürbar am Neumarkt und Ebertplatz, wo Polizeipräsident Johannes Hermanns die zunehmend problematische Crack-Situation thematisiert. Auch die Stadtdirektorin Andrea Blome (CDU) bestätigt, dass die Probleme am Neumarkt besonders stark ausgeprägt sind, wobei 60 Stellen im Ordnungsamt unbesetzt sind. „Hier muss sich dringend etwas ändern“, merkt Christian Joisten (SPD) an.
Hindernisse und Lösungen
Die Diskussion über die Verantwortung für die Müllproblematik zeigt ebenfalls, dass die Stadt nicht mit der illegalen Müllentsorgung klar kommt. Andrea Blome spricht hier von Schwierigkeiten im Ordnungsdienst. „Wir müssen auch mehr für die Menschen tun, die draußen leben“, erkennt Sie an. Vorschläge für stärkere Überwachung seitens der Polizei und des Ordnungsamts sind immer wieder ein Thema, doch lässt sich die Verantwortung nicht nur an die Behörden abgeben – auch die Bürger sind gefragt.
Ein Leserreporter forderte beispielsweise größere Müllbehälter in Grünanlagen und der Innenstadt. „Wir haben zu wenig Platz für den Müll, den wir produzieren“, erklärt er. Auch über die Verteilung eines Kühlschranks an der Straße wurde berichtet, der trotz Meldungen nicht entfernt wird. Eine Situation, die nicht nur den betreffenden Ort schmälert, sondern auch das Ansehen der Stadt.
Die Sorgen und Nöte der Kölnerinnen und Kölner sind also vielfältig. Auf der einen Seite stehen immer mehr Menschen, die sich vor der Verwahrlosung der Stadt fürchten, während auf der anderen Seite die städtischen Akteure die Notwendigkeit betonen, sowohl gegen Armut als auch gegen Drogenmissbrauch vorzugehen. Eine weitere Diskussion könnte die Ursachen von Obdachlosigkeit sowie die Situation der Drogenabhängigen in den Fokus rücken, denn wie Bürgermeisterin Reker treffend sagt, „sind wir lange nicht am Ziel angekommen“.
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Ort | Köln, Deutschland |
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