Zollstop: 1.500 tote Vogelspinnen im Keks-Paket aus Vietnam entdeckt!

Zoll am Flughafen Köln/Bonn entdeckt 1.500 Vogelspinnen in Paket aus Vietnam. Tierschutzproblematik und illegaler Tierhandel im Fokus.
Zoll am Flughafen Köln/Bonn entdeckt 1.500 Vogelspinnen in Paket aus Vietnam. Tierschutzproblematik und illegaler Tierhandel im Fokus. (Symbolbild/MK)

Zollstop: 1.500 tote Vogelspinnen im Keks-Paket aus Vietnam entdeckt!

Kalk, Deutschland - Vor etwa drei Wochen kam es am Flughafen Köln/Bonn zu einem skandalösen Vorfall, der erneut die Schattenseiten des illegalen Tierhandels ins Rampenlicht rückt. Zollbeamte entdeckten ein Paket aus Vietnam, das rund 1.500 junge Vogelspinnen enthielt, die unter äußerst fragwürdigen Bedingungen transportiert wurden. Der Geruch des Pakets war auffällig und passte nicht zu dem, was man von Keksen erwarten würde. Viele der Spinnen waren bereits tot, was auf tierschutzwidrige Transportbedingungen hinweist. Die überlebenden Tiere wurden umgehend in fachkundige Pflege übergeben, während gegen den Empfänger im Sauerland ein Strafverfahren eingeleitet wurde.

Der Vorfall spiegelt ein dringendes Problem wider: Der illegale Handel mit Tieren bleibt in Deutschland ein großes Tierschutzproblem. Laut dem Deutschen Tierschutzbund gab es 2023 mindestens 731 Fälle, in denen Tiere, vor allem Hunde, illegal transportiert wurden. Über 1.400 solcher Fälle mit fast 21.000 geschmuggelten Tieren wurden in den letzten zehn Jahren dokumentiert. Es wird jedoch von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen, was die Situation umso alarmierender macht. Diese illegalen Aktivitäten belasten nicht nur die Tiere selbst, sondern auch die Tierheime, die für ihre Betreuung hohe Kosten tragen müssen, im Durchschnitt etwa 25 Euro pro Tag.

Der illegale Tierhandel: Ein wachsendes Problem

Die Dunkelziffer deutet darauf hin, dass das Problem viel größer ist, als es die bekannten Fallzahlen vermuten lassen. In den meisten Fällen stammen die illegal geschmuggelten Tiere, darunter häufig Welpen, aus osteuropäischen Ländern wie Rumänien. Diese Tiere werden oft viel zu früh von ihrer Mutter getrennt und wachsen unter tierschutzwidrigen Bedingungen auf, was ihre Gesundheit erheblich gefährdet. 629 der 731 illegal transportierten Tiere waren Hunde, oft Rassehunde wie Malteser und Französische Bulldoggen, aber auch Katzen und exotische Tiere wie Alpakas fanden sich in den Bilanzen.

Um die Auswirkungen des illegalen Tierhandels zu verringern, fordert der Deutsche Tierschutzbund dringende Nachbesserungen im Tierschutzgesetz. Ein zentraler Punkt ist die gesetzliche Regulierung des Onlinehandels mit Tieren. Bislang sieht der Gesetzentwurf keine ausreichenden Identitätsnachweise für Verkäufer vor, und die Verpflichtung zur Kennzeichnung von Hunden und Katzen wird für notwendig erachtet.

Rechtliche Grundlagen und Tierbörsen

Einen zusätzlichen Aspekt beleuchtet das Tierschutzgesetz, das seit 1972 in Deutschland in Kraft ist. Insbesondere der Paragraph 12, der sich mit Tierbörsen befasst, zielt darauf ab, das Wohl der Tiere zu sichern und Tierschutzstandards einzuhalten. In Deutschland werden jährlich bis zu 150.000 Tiere auf illegalen Tierbörsen gehandelt, was die Dringlichkeit der Regulierung weiter unterstreicht. Die Bestimmungen sehen vor, dass Tierbörsen nur unter bestimmten Voraussetzungen und behördlicher Genehmigung stattfinden dürfen. Auch wenn es gelegentlich Kritik am Verbot gibt, ist klar, dass viele Tierschutzverstöße auf diesen Märkten zu Stress und Krankheiten bei Tieren führen können.

Die Schaffung klarer Regeln und ein umfassendes Überwachungssystem sind entscheidend, um Tieren ein Leben ohne unnötige Leiden zu gewährleisten. Verstöße können mit hohen Geldstrafen und sogar Freiheitsstrafen geahndet werden. Experten betonen, dass stärkerer Kontrollen und mehr Aufklärung notwendig sind, um die illegalen Aktivitäten zu unterbinden und effektive Lösungen für die Zukunft zu finden.

Der jüngste Vorfall am Flughafen Köln/Bonn zeigt einmal mehr, dass im Bereich des Tierhandels erheblicher Handlungsbedarf besteht. Nur durch gezielte Maßnahmen können wir verhindern, dass solch tierschutzwidriges Verhalten weiterhin ungestraft bleibt.

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OrtKalk, Deutschland
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