Köln startet Kampagne: Jemand liebt dich! Steh bei Rot!
Köln startet am 11.11.2025 eine Verkehrssicherheitskampagne am Barbarossaplatz zur Sensibilisierung gegen Rotlichtverstöße.

Köln startet Kampagne: Jemand liebt dich! Steh bei Rot!
Am Barbarossaplatz in Köln nimmt die Stadt einen neuen Anlauf für mehr Verkehrssicherheit. Die Kampagne, die mit einem emotionalen Aufruf beginnt, trägt den Slogan „Jemand liebt dich. Bleib stehen bei Rot!“. Verkehrsdezernent Ascan Egerer und Michael Lindlar von der Polizei sprühen diesen in neon-gelber Farbe auf den Asphalt, als ein starkes Signal gegen die Gefahren von Rotlichtverstößen. Das gesprühte große rote Herz, das im Rahmen dieser Aktion präsentiert wird, ist aus abbaubarer Sprühkreide gefertigt und bringt den emotionalen Bezug zu den Verkehrsteilnehmer:innen auf den Punkt. Die Kampagne zielt darauf ab, vor allem Fußgänger, Radfahrer und auch E-Scooter-Fahrer für die Risiken bei Rotlichtverstößen zu sensibilisieren. In Köln gab es bis September 2023 bereits 72 solcher Verstöße mit schweren Folgen, weshalb es höchste Zeit ist, Aktionen wie diese zu starten, um das Bewusstsein zu schärfen. Egerer hebt hervor, dass die Sorge um geliebte Menschen im Mittelpunkt dieser Initiative steht, während Lindlar auf die lebensgefährlichen Konsequenzen verweist, die Rotlichtverstöße haben können.
Insgesamt betrachtet, hat der ADAC die Situation in Köln genauer unter die Lupe genommen. Eine Erhebung des Automobilclubs zeigte, dass innerhalb von nur vier Stunden an vier verschiedenen Kreuzungen 449 Rotlichtverstöße registriert wurden. Dabei waren Fußgänger die Verkehrsteilnehmer mit den meisten Verstößen. So hielten 8,3% der Fußgänger sich nicht an die roten Ampeln, während E-Scooter-Fahrer und Radfahrer mit 5,9% beziehungsweise 4,8% ebenfalls auffällig waren. Die Untersuchung umfasst 12.392 Verkehrsteilnehmer und verdeutlicht die brisante Situation, mit einem durchschnittlichen Rotlichtverstoß von 3,6%. Zudem verzeichnete Köln im Jahr 2023 tragische 5 Todesfälle und 47 schwer verletzte Personen aufgrund von Rotlichtverstößen. Ein klares Zeichen da, dass Handlungsbedarf besteht.
Hohe Zahlen und Empfehlungen
Im bundesweiten Vergleich zeigen diese Zahlen, dass Köln, wie auch andere Großstädte wie Berlin, Hamburg, Leipzig und München, mit einer hohen Anzahl an Rotlichtverstößen kämpft. Der ADAC empfiehlt in Anbetracht der verkehrserzieherischen Defizite eine verstärkte Kontrolle der Ampelanlagen sowie die Überprüfung der Ampelschaltungen. Dazu könnte die Installation von Ampelblitzern bei hohem Kfz-Aufkommen infrage kommen, um die Sicherheit weiter zu erhöhen.
| Verkehrsteilnehmer | Anzahl der Rotlichtverstöße | Prozentsatz |
| Fußgänger | 240 von 2884 | 8,3% |
| E-Scooter-Fahrer | 5 von 85 | 5,9% |
| Radfahrer | 78 von 1628 | 4,8% |
| Kfz-Nutzer | 126 von 7795 | 1,6% |
Die Kampagne, die ab dem 11. November 2023 im gesamten Stadtgebiet sichtbar sein wird, ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Der Slogan wird nicht nur auf dem Boden an ausgewählten Kreuzungen gemalt, sondern auch auf Variotafeln und Plakaten präsentiert. Indem die Stadt Köln mit einer emotionalen Herangehensweise auf die Problematik aufmerksam macht, könnte es ihr gelingen, das Verhalten der Verkehrsteilnehmer nachhaltig zu verändern und somit die Sicherheit auf den Straßen zu erhöhen. Wie die Daten zeigen, „da liegt was an“ – denn jede Maßnahme zählt, um das Risiko zu verringern und künftige tragische Unfälle zu vermeiden.
Für eine sicherere Zukunft ist es wichtig, dass alle Verkehrsteilnehmer sich solidarisch verhalten und die Verkehrsregeln einhalten. Das ist ein Gebot der Stunde, um die Straßen der Domstadt sicherer zu machen. Rundschau Online und ADAC zeigen deutlich, wie dringend diese Maßnahmen benötigt werden.