Widerstand in Bocklemünd: Kampf um die Max-Ernst-Gesamtschule!

Widerstand gegen den Ausbau der Max-Ernst-Gesamtschule in Köln-Bocklemünd: Schülerzahlen, Umweltschutz und Baumaßnahmen im Fokus.
Widerstand gegen den Ausbau der Max-Ernst-Gesamtschule in Köln-Bocklemünd: Schülerzahlen, Umweltschutz und Baumaßnahmen im Fokus. (Symbolbild/MK)

Widerstand in Bocklemünd: Kampf um die Max-Ernst-Gesamtschule!

Köln-Bocklemünd, Deutschland - In Köln-Bocklemünd brodelt es: Der geplante Ausbau der Max-Ernst-Gesamtschule (MEG) sorgt für hitzige Diskussionen und Widerstand unter den Anwohner:innen. Eine Petition auf change.org bringt die Sorgen der Bürger:innen zum Ausdruck, die den Ausbau als überflüssig, kostspielig und umweltschädlich betrachten. Vor allem der Verlust von jahrzehntelangen Bäumen auf dem Schulgelände sorgt für Unmut. Diese schaffen nicht nur ein besseres Mikroklima, sondern dienen auch als Puffer gegen Lärm und Abgase.

Die Initiatoren der Petition fordern, dass die alten Bäume nicht gefällt werden und stattdessen ein Konzept zum Schutz des Waldes entwickelt wird. Auch die sinkenden Schülerzahlen sprechen aus ihrer Sicht gegen den Umbau. Im Februar 2023 war die MEG nicht vollständig ausgelastet; es gab freie Plätze nach dem Anmeldeverfahren. Trotz dieser Argumente plant die Stadt Köln massive Investitionen, einschließlich Abriss und Neubau von Teilen der Schule.

Umfangreiche Baupläne

Die geplanten Bauarbeiten umfassen nicht nur den Abriss der maroden Grundschule, sondern auch der nicht mehr genutzten Turnhalle und des Mensagebäudes der MEG. Neue Infrastrukturen sollen geschaffen werden, darunter eine Turnhalle für die Gemeinschaftsgrundschule und ein Neubau mit Mensa für die MEG, der eine Kapazitätssteigerung um 220 Schülerinnen und Schüler bringen soll. Container-Bauten sollen durch einen permanenten Erweiterungsbau ersetzt werden, mit dem Ziel, dass die Interimsbauten 2026 fertiggestellt sind. Die Bauarbeiten an der Gesamtschule sollen laut den Plänen im zweiten Quartal 2029 abgeschlossen sein, doch die Herausforderung bleibt groß.

Wie die Stadt Köln berichtet, übernehmen private Generalunternehmen sowohl die Bauleistungen als auch die umfangreiche Planung. In Zeiten des Fachkräftemangels und der angespannten Lage im Bausektor sei dies eine erfrischende Strategie. Durch die Einbindung privater Akteure sollen komplexe Vergaben effizienter gestaltet werden, wodurch auch die Bauausführung besser überwacht werden kann.

Investitionsstau im Bildungsbereich

Im gesamten deutschen Bildungswesen gibt es einen gewaltigen Investitionsstau. Aktuelle Zahlen zeigen, dass dieser 2024 einen Rekordwert von 54,8 Milliarden Euro erreicht. Die Architekturblatt berichtet von desolaten Zuständen vieler Schulen mit bröckelndem Putz und undichten Fenstern. Immer mehr Kinder und Jugendliche benötigen Platz, was den Druck auf die Schulgebäude erhöht. Die Kommunen haben zwar leicht steigende Investitionen, können aber mit den rasant ansteigenden Baupreisen nicht Schritt halten.

Für die Verantwortlichen ist der Handlungsbedarf unübersehbar. Dr. Fritzi Köhler-Geib von der KfW hebt hervor, dass bürokratische Hürden abgebaut werden müssen, um schnellere und nachhaltige Lösungen zu finden. Modulare Bildungsbauten, die innerhalb von drei Monaten realisiert werden können, bieten einen vielversprechenden Ansatz zur Lösung der Probleme. Diese modularen Bauten sind nicht nur flexibel, sondern auch nachhaltig, da sie recyclingfähig sind und sich an verschiedene Bedürfnisse anpassen lassen.

Die Situation an der Max-Ernst-Gesamtschule wirft nicht nur Fragen zur Entwicklung des Bildungsstandorts auf, sondern ist auch ein Zeichen für die gravierenden Herausforderungen, die Deutschland im Bereich der Schulinfrastruktur noch bewältigen muss. Die kommenden Jahre werden entscheiden, ob die getroffenen Maßnahmen den vielfältigen Ansprüchen gerecht werden können.

Details
OrtKöln-Bocklemünd, Deutschland
Quellen