Kölner KVB investiert 30 Millionen Euro für barrierefreie Haltestellen!

Kölner KVB investiert 30 Millionen Euro für barrierefreie Haltestellen!
Ehrenfeld, Deutschland - Köln macht ernst mit der Barrierefreiheit im öffentlichen Nahverkehr. Der städtische Verkehrsbetrieb KVB hat angekündigt, tief in die Tasche zu greifen und insgesamt mehr als 30 Millionen Euro in die Umgestaltung von Haltestellen zu investieren. Dies wurde Kölner Stadt-Anzeiger bekannt gegeben. In Zeiten, in denen das Personenbeförderungsgesetz eine vollständige Barrierefreiheit bis Anfang 2022 fordert, bleibt Köln jedoch hinter den Erwartungen zurück. Nur 178 der 237 Haltestellen sind derzeit barrierefrei und ermöglichen somit eine uneingeschränkte Nutzung für alle Fahrgäste.
Die Umbaumaßnahmen konzentrieren sich auf die Stadtbahn-Haltestellen „Subbelrather Straße/Gürtel“ und „Nußbaumerstraße“ der Linien 5 und 13. Hier sollen die Seitenbahnsteige auf eine Höhe von 90 cm über der Schienenoberkante angehoben werden, um das Ein- und Aussteigen für mobilitätseingeschränkte Personen wesentlich zu erleichtern. Damit sollen nicht nur die Betroffenen, sondern auch Besucher in ihrer Mobilität unterstützt werden.
Wichtige Schritte zur Verbesserung
Die Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) haben bereits angekündigt, neue Hochflurfahrzeuge, etwa 70 Meter lang, für die Linie 13 einzusetzen. Dieser Schritt bringt nicht nur Komfort für die Fahrgäste, sondern soll auch die Barrierefreiheit insgesamt verbessern. Insbesondere seit der Einführung des „Gesetzes zur Gleichstellung behinderter Menschen (BGG)“ hat sich in Deutschland einiges geändert. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr hebt hervor, dass Mobilitätschancen entscheidend für die gesellschaftliche Teilhabe sind und dass gerade Menschen mit Behinderungen auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen sind, um aktiv am Leben teilzunehmen.
Doch noch sind viele Herausforderungen zu bewältigen. Bei einer Demonstration in Köln berichteten Dietrich Mensah und Silke Degwitz von ihren Erfahrungen beim Bus- und Bahnfahren. Während sie an einer Haltestelle auf die Abfahrten warten, drücken sie die entsprechende Taste für sehbehinderte Menschen – doch es ertönt kein Hinweis. Solche Mängel sind nicht nur Frust, sondern stellen für viele, wie Mensah und Degwitz, eine große Hürde dar. Der Alltag im öffentlichen Verkehr wird durch fehlende Orientierungshilfen zu einem stresstärkenden Faktor, während für viele andere die Nutzung der Verkehrsmittel zur Routine geworden ist. Diese Stimmen sind wichtig, um auf Verbesserungen zu drängen und bestehende Missstände in den Fokus zu rücken, wie der WDR berichtet.
So geht es weiter
Der Stadtrat wird am 3. Juli über die Pläne entscheiden, eine Maßnahme, die laut KVB und Stadt erhebliche Auswirkungen auf den Stadtbahnverkehr und den Straßenverkehr mit sich bringen wird. Sperrungen und Umleitungen scheinen unvermeidbar, aber für die langfristige Verbesserung und die Umsetzung von Barrierefreiheit sind diese Schritte notwendig. Der Baubeginn ist für Ende 2026 oder Anfang 2027 angepeilt, und die Bauzeit wird etwa zwei Jahre in Anspruch nehmen.
Die Investitionen in die Infrastruktur sind auch eine direkte Reaktion auf die gesetzlichen Vorgaben, die ab Ende Juni 2025 in Kraft treten und zusätzliche Anforderungen an die Barrierefreiheit im öffentlichen Personenverkehr stellen. Nur so kann ein gleichberechtigter Zugang für alle gewährleistet werden. Köln zeigt, dass es bereit ist, Verantwortung zu übernehmen und die Weichen für eine inklusive Zukunft zu stellen.
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Ort | Ehrenfeld, Deutschland |
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