Rekers Rückzug: Kölner Stadtverwaltung im Krisenmodus!

Oberbürgermeisterin Henriette Reker reagiert auf hohe Unzufriedenheit in Köln. Kommunalwahl am 14. September 2025 steht bevor.
Oberbürgermeisterin Henriette Reker reagiert auf hohe Unzufriedenheit in Köln. Kommunalwahl am 14. September 2025 steht bevor. (Symbolbild/MK)

Rekers Rückzug: Kölner Stadtverwaltung im Krisenmodus!

Köln, Deutschland - In Köln ist die Luft zum Schneiden dick, denn die Unzufriedenheit der Bürger:innen mit der Stadtpolitik wächst zusehends. Oberbürgermeisterin Henriette Reker reagiert auf die aktuellen Umfrageergebnisse mit Bedauern, zeigt sich jedoch nicht überrascht. Laut einer Umfrage des Forsa-Instituts, die im Auftrag des Kölner Stadt-Anzeiger und der Kölnischen Rundschau durchgeführt wurde, ist die Zufriedenheit mit ihrer Arbeit auf einem Tiefpunkt. Erschreckende 69 Prozent der Befragten äußerten sich unzufrieden über das Wirken Rekers, während 78 Prozent die Stadtverwaltung kritisch sehen. Im Vergleich zu vor acht Jahren, als nur 37 Prozent mit Rekers Leistung unzufrieden waren, spiegelt dies einen dramatischen Anstieg wider. Kölner Stadt-Anzeiger berichtet, dass insbesondere 93 Prozent der AfD-Anhänger und 79 Prozent der Befragten von den Linken mit Rekers Arbeit unzufrieden sind.

Reker, die seit 2015 im Amt ist und sich nicht erneut zur Wahl stellen wird, gesteht ein, dass sie nicht alle ihrer Ziele erreicht hat. „Ich bin betrübt, dass Verbesserungen nicht schneller spürbar sind“, erklärt sie und hofft, dass ihr Nachfolger auf einer besseren Verwaltung aufbauen kann. Im Schulbau habe es zwar Fortschritte gegeben, doch die großen Herausforderungen wie Verkehr, Vermüllung und Kriminalität bleiben bestehen.

Wahlen und Kandidaten

Die Kommunalwahl am 14. September rückt näher, und die Meinungen der Kölner über ihre Kandidaten sind gespalten. In der Umfrage war nur ein Drittel der Befragten zuversichtlich, dass sich die Situation durch einen neuen Stadtrat verbessern wird. Besonders hart getroffen scheinen die Grünen, die im Vergleich zu den letzten Wahlen von 28,5 Prozent auf 24 Prozent verlieren könnten. Die SPD und CDU – ebenfalls in der Umfrage berücksichtigt – sagten ebenfalls weniger Stimmen voraus. Im Gegensatz dazu feiern die Linken und die AfD deutliche Zugewinne. So könnte die Linke ihre Stimmen von 6,5 Prozent auf 11 Prozent steigern, während die AfD von 4,4 auf 10 Prozent gelangen könnte. Unter den OB-Kandidaten führt Markus Greitemann (CDU) mit 11 Prozent, gefolgt von Berivan Aymaz (Grüne) und Torsten Burmester (SPD) mit jeweils 10 Prozent. Rundschau Online berichtet, dass 40 Prozent der Wahlberechtigten sich derzeit für keinen der Kandidaten entscheiden können.

Insgesamt planen 79 Prozent der Kölner, zur Wahl zu gehen, was über dem NRW-weiten Durchschnitt von 71 Prozent liegt. Doch es bleibt zu beobachten, ob die Wahlberechtigten ihre Stimme Kämpfern für „Wohlfühlpolitik“ geben oder ob sie den Mut haben, straffere Strukturen zu fordern. Mit 54 Prozent fühlt sich mehr als die Hälfte der Kölner stark für die Lokalpolitik interessiert, allerdings sind nur 47 Prozent über den Termin der bevorstehenden Wahl informiert.

Zufriedenheitsgefühl und Herausforderungen

Trotz der ernüchternden Umfrageergebnisse leben acht von zehn Kölner:innen gerne in der Stadt. Laut einem Bericht des Amts für Stadtentwicklung und Statistik aus dem Jahr 2023 zeigt das subjektive Zufriedenheitsgefühl mit Köln einen Wert von rund 60 Prozent. Die größten Probleme, die die Bewohner sehen, sind der Verkehr und der Mangel an Fahrradfreundlichkeit. Dennoch werden erste Verbesserungen im Verkehrsbereich wahrgenommen, auch wenn der Weg zur modernen und lebenswerten Stadt noch lang erscheint. Stadt Köln hebt hervor, dass die Kölner:innen in ihrer Mehrheit, trotz aller Herausforderungen, ein gewisses Vertrauen in die Zukunft ihrer Stadt haben.

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OrtKöln, Deutschland
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