Herbie Hancock: Jazz-Legende spricht über Spiritualität und Innovation!

Herbie Hancock, der legendäre Jazzmusiker, spricht über seine Karriere, Buddhismus und seine bevorstehenden Konzerte in Deutschland.
Herbie Hancock, der legendäre Jazzmusiker, spricht über seine Karriere, Buddhismus und seine bevorstehenden Konzerte in Deutschland. (Symbolbild/MK)

Herbie Hancock: Jazz-Legende spricht über Spiritualität und Innovation!

Hamburg, Deutschland - Herbie Hancock, eine der schillerndsten Persönlichkeiten des Jazz, hat kürzlich in einem Interview für die Deutsche Presse-Agentur bekannt gegeben, dass er einfach keine Lust auf Vergleiche mit anderen Musikern hat. Mit 85 Jahren sieht Hancock das Leben nicht in hierarchischen Kategorien. Stattdessen regt er an, sich die Frage zu stellen: „Ist man heute eine bessere Person als gestern?“ Diese Einstellung ist Teil seiner Philosophie, die von seinem praktizierten Buddhismus geprägt ist, in dessen Rahmen er seit über 50 Jahren als Mitglied der Soka Gakkai International lebt. Ganz im Sinne seines Mentor Daisaku Ikeda, der am 15. November 2023 verstorben ist, reflektiert Hancock über die Bedeutung von Mitgefühl und Transformation im Leben des einzelnen Menschen – Themen, die auch Ikeda in seinem Werk „The Human Revolution“ behandelt hat.

Bereits im Alter von sieben Jahren begann Hancock, Klavier zu spielen, und mit nur 14 Jahren entwickelte er eine Leidenschaft für Jazz. Seine Karriere nahm einen entscheidenden Schwung, als er mit 23 Jahren der legendären Band von Miles Davis beitrat. Dies bedeutete für ihn einen Wendepunkt, denn Davis half ihm, vermeintliche musikalische Fehler in etwas Magisches zu verwandeln. Hancock ist nicht nur ein grandioser Musiker und Komponist, der über 14 Grammys und einen Academy Award gewonnen hat, sondern auch ein Pionier, der Jazz mit Funk und elektronischer Musik verbindet. Seine Innovationsfreudigkeit hat ihm stets ermöglicht, neue Klänge zu erforschen und mit verschiedenen Stilen zu experimentieren. Dies beschreibt er als eine Normalität in seiner Karriere.

Den Jazz neu definieren

Die Wurzeln des Jazz sind tief im 19. Jahrhundert verwurzelt und entstanden in einem von Sklaverei und Rassendiskriminierung geprägten Umfeld in den USA. Jazz hat das 20. Jahrhundert musikalisch geprägt und entwickelte sich durch vielfältige Einflüsse, unter anderem von Straßenmusiken und Brass Bands. Hancock ist als Teil dieser Entwicklung ein echter Wegbereiter des Jazz-Experiments. Der Zusammenhalt unter Jazzmusikern ist ihm besonders wichtig, und er möchte die nächste Generation von Musikern motivieren, die gleichen Freiheiten beim Musizieren zu erleben, die er selbst genießen durfte.

Wie es in der Jazzszene oft der Fall ist, ist auch Hancock von der gegenseitigen Unterstützung durch ältere Musiker während seiner Anfangszeit geprägt worden. Diese Ermutigung ist etwas, das er an die Jüngeren weitergeben möchte. Dafür wird er bald auf der Bühne stehen, konkret am 1. Juli in Hamburg und am 7. Juli in München. Die Vorfreude auf diese Konzerte ist groß, denn Hancock bringt immer frische Energie und Kreativität in seine Auftritte.

Buddhismus und Musik

Herbie Hancock’s Identität geht weit über das Musizieren hinaus. Er sieht sich nicht nur als Musiker, sondern auch als Ehemann, Vater und Nachbar – eine facettenreiche Persönlichkeit, die die Vorstellungen von Identität herausfordert. Ikedas Lehren über den intrinsischen Wert jedes Individuums und die Kraft des Glaubens, mit dem sich leidvolle Umstände verwandeln lassen, sind tief in Hancocks Leben und Werk verwurzelt. Für ihn ist die Musik ein Mittel, um den Glauben und die Hoffnung zu verkörpern, und durch seine Kunst vermittelt er, wie wichtig es ist, das Gute im Menschen zu glauben.

In einer Zeit, in der sich die Jazzlandschaft durch Digitalisierung und Plattformen wie Spotify verändert, ist Hancocks Engagement nicht nur für die Musik, sondern auch für den interkulturellen Dialog von Bedeutung. Als UNESCO-Goodwill-Botschafter setzt er sich aktiv für den Austausch und das Verständnis zwischen verschiedenen Kulturen ein. Dabei bleibt er den Wurzeln des Jazz treu, dessen Kernwert die improvisatorische Freiheit und der Ausdruck seiner Emotionen ist.

Herbie Hancock ist mehr als nur ein Jazzmusiker – er ist ein lebendiges Beispiel dafür, wie Musik die Welt verändern kann, und ein Botschafter für Frieden und Mitgefühl in einer oft turbulenten Welt.

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OrtHamburg, Deutschland
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