Rettung des Gartenschläfers: Köln setzt auf sofortige Schutzmaßnahmen!

Rettung des Gartenschläfers: Köln setzt auf sofortige Schutzmaßnahmen!
Marienburg, Deutschland - Mit dem Auftakt des Monats Juli rückt ein wichtiges Projekt in Köln in den Fokus, das dem Niedergang einer heimischen Art gewidmet ist. Der Gartenschläfer (Eliomys quercinus) feiert in diesem Jahr seine 106. Erwähnung in Köln, dank der zoologischen Pionierarbeit von Professor Otto Janson, der das Tier im Sommer 1919 erstmals ins Rampenlicht rückte. Doch die Lage für dieses charmante Nagetier ist alles andere als rosig. In Europa gehört der Gartenschläfer zu den am stärksten gefährdeten Säugetierarten, und auch in Köln ist sein Bestand stark rückläufig. Mit einer klaren geografischen Grenze durch das Stadtgebiet wird die Verantwortung für den Erhalt dieser Spezies deutlich.
2018 initiierte der Kölner BUND das Projekt „Spurensuche Gartenschläfer“, das bis 2024 laufen soll. Ziel ist nicht nur der Schutz des Gartenschläfers in Übergangsbereichen zwischen Wald und Offenland, sondern auch die Förderung naturnaher Lebensräume. Ganz im Sinne des Naturschutzmanagements werden Konzepte entwickelt, um bisherige Anpflanzungen zurückzubauen und natürliche dynamische Einflüsse wiederherzustellen. Besonders im Fokus stehen Gebiete wie die Schachbrettwiese in Heumar, der Kiesgrubensee Gremberghoven und die Westhovener Aue.
Monitoring und Forschung für den Schutz des Gartenschläfers
Um den Gartenschläfer besser zu schützen, werden verschiedene Monitoring- und Forschungsmaßnahmen ergriffen. Dazu gehören die Betreuung von Nistkästen, die Nutzung von Fotofallen sowie die Entwicklung neuer Nachweismethoden wie die Freinestsuche und bioakustische Kartierung. Dabei ist besonders zu erwähnen, dass die Geräusche des Gartenschläfers, die in ruhigen Sommernächten zu hören sind, eine wichtige Rolle in der Kommunikation spielen. Quieken, Pfeifen und Schnurren sind nicht nur Ausdruck von Reviermarkierung, sondern auch Hinweise auf gefahrengeneigte Situationen – gerade während der Paarungszeit sind diese Laute besonders aktiv und vielfältig.
Ein weiteres vielversprechendes Forschungsprojekt, das untrennbar mit dem Gartenschläfer verbunden ist, wurde von der Justus-Liebig-Universität Gießen und weiteren Institutionen ins Leben gerufen. Hierbei handelt es sich um das bundesweite Projekt „Gartenschläfer in Deutschland“, welches darauf abzielt, die Gründe für den Rückgang dieser Art zu erforschen und geeignete Schutzmaßnahmen zu entwickeln. Von genetischer Verarmung über Krankheiten bis hin zu den Auswirkungen des Klimawandels werden zahlreiche Aspekte untersucht. Finanziell unterstützt wird dieses Projekt durch das Bundesprogramm Biologische Vielfalt, was eine Förderung von etwa 900.000 Euro für die JLU über sechs Jahre sichert.
Die Verantwortung für unsere Tierwelt
Die Bedeutung des Gartenschläfers für das Ökosystem und das Artenmanagement kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Deutschland trägt eine besondere Verantwortung: Ein großer Teil des weltweiten Bestands lebt hierzulande. Im Hinblick auf den Schutz von 14 bedrohten Säugetierarten, darunter nicht nur der Gartenschläfer, sondern auch Wildkatze und Fischotter, ist der Erhalt seiner Lebensräume von hohem Wert. Zahlreiche Initiativen, darunter auch die Entwicklung eines Sofortmaßnahmenprogramms für Köln, zeigen das wachsende Engagement für den Schutz dieser geschützten Art.
Abschließend lässt sich sagen: Das Schicksal des Gartenschläfers liegt in unseren Händen. Durch gezielte Informationen, Exkursionen oder Vorträge können wir alle einen kleinen Beitrag leisten, um zu gewährleisten, dass zukünftige Generationen in Köln nicht nur von den Geschichten des Gartenschläfers hören, sondern ihn auch als Teil unserer lebendigen Natur erleben dürfen.
Für detaillierte Informationen über die Projektarbeit und spannende Neuigkeiten rund um den Gartenschläfer können Interessierte die Artikel von bund-koeln.de, mein-schoener-garten.de und uni-giessen.de besuchen.
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Ort | Marienburg, Deutschland |
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