Leck im Zoggler Stausee: Fischumsiedlung nach massivem Wasserverlust!

Ein Leck im Zoggler Stausee in Südtirol erfordert die Umsiedlung von Fischen zur Sicherung des Ökosystems während Reparaturarbeiten.
Ein Leck im Zoggler Stausee in Südtirol erfordert die Umsiedlung von Fischen zur Sicherung des Ökosystems während Reparaturarbeiten. (Symbolbild/MK)

Zoggler Stausee, Ultental, Italien - Der Zoggler Stausee in Südtirol sorgt zurzeit für ordentlich Aufregung. Ein Leck unterhalb der Staumauer bringt massive Herausforderungen mit sich. Nach Angaben von Alperia, dem Betreiber des Stausees, sind seit dem 13. Mai rund 20 Millionen Kubikmeter Wasser abgeflossen. Das entspricht etwa 8.000 olympischen Schwimmbecken und zwei Dritteln des gesamten Speichervolumens des Sees. Der Wasserspiegel hat sich um über 21 Meter abgesenkt, was nicht nur für die Betreiber, sondern auch für die Umwelt Konsequenzen hat. Besonders besorgt sind die Umweltbehörden um den Fischbestand im Zoggler, sowie im Gebirgsfluss Falschauer, in den das Wasser abgeleitet wird.

Um der Lage Herr zu werden, haben die Verantwortlichen ein Schutzkonzept gemeinsam mit den Landesbehörden und dem örtlichen Fischverein ausgearbeitet. Dabei sollen im hinteren Teil des Sees drei Becken angelegt werden, um während der Reparaturarbeiten einen geeigneten Lebensraum für die Fische zu schaffen. Die Umsiedlung der Fische ist für die nächste Zeit fest eingeplant. Zudem wird ein provisorischer Schutzwall im Seebett errichtet, um die schwer zugängliche defekte Kammer unterhalb des Staudamms zu erreichen und die Schadensstelle zu inspizieren.

Die Herausforderungen des Hochwasserschutzes

Die Probleme, die mit Lecks in Stauseen einhergehen, sind nicht einzigartig für den Zoggler Stausee. Auch in Polen wurde ein Stausee gebaut, um Hochwassergefahren zu reduzieren. Bürgermeister Czesław Burek wollte in Nieboczowy die Hochwasserbedrohung im Odra-Tal minimieren, nachdem die schlimmsten Überschwemmungen in der Region 1997 zehntausende Menschen betroffen haben. Um dauerhafte Überschwemmungen zu vermeiden, wurde der Stausee Racibórz Dolny errichtet, der auch das neue Dorf Nowe Nieboczowy beherbergt.

Die polnische Regierung hat in den letzten Jahren ehrgeizige Projekte im Bereich Hochwasserschutz ins Leben gerufen, die nicht nur den Anwohnern zugutekommen, sondern auch regionalen Ökosystemen helfen. Diese Maßnahmen umfassen unter anderem die Vertiefung und Verbreiterung der Odra, den Bau neuer Deiche sowie die Umleitung von Flussläufen. Mit Unterstützung der EU ist man bestrebt, flächendeckende Lösungen zur Klimaanpassung und Hochwassersicherheit zu schaffen.

Ein Blick in die Zukunft

Die Entwicklungen am Zoggler Stausee und ähnliche Projekte im europäischen Raum zeigen, wie wichtig es ist, proaktiv gegen Naturkatastrophen anzugehen. Die fischereilichen Maßnahmen in Südtirol sowie die Hochwasserschutzprojekte in Polen sind ein Zeichen dafür, dass man nicht nur an die unmittelbaren Herausforderungen denkt, sondern auch an die nachhaltige Sicherung der betroffenen Regionen und ihrer Bewohner. Während die Inspektionsarbeiten im Zoggler Stausee weitergehen, bleibt zu hoffen, dass die Maßnahmen bald Wirkung zeigen und das Wasser rasch wieder in seinen ursprünglichen Zustand zurückkehren kann.

Details
Ort Zoggler Stausee, Ultental, Italien
Quellen