Kreativität aus Kibera: Avido präsentiert Mode und Film in Köln!

Der kenianische Designer Avido präsentiert die Kibera Fashion Week in Köln mit einem Film und Workshops, um lokale Talente zu fördern.
Der kenianische Designer Avido präsentiert die Kibera Fashion Week in Köln mit einem Film und Workshops, um lokale Talente zu fördern. (Symbolbild/MK)

Kreativität aus Kibera: Avido präsentiert Mode und Film in Köln!

Kibera, Kenia - In Köln gibt es bald einen spannenden Einblick in die kreative Welt von Kibera, einem der größten Slums Afrikas. David „Avido“ Ochieng, ein talentierter Modedesigner aus diesem Stadtteil in Nairobi, wird am Sonntag, den 29. Juni, und Donnerstag, den 3. Juli, eine Filmdokumentation über die Kibera Fashion Week zeigen. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Global South Studies Center der Universität zu Köln und dem Verein Pambazuka Swahili Kultur statt. Der Eintritt zu beiden Veranstaltungen ist frei. Kölner Stadt-Anzeiger berichtet, dass das Ereignis eine hervorragende Gelegenheit bietet, um mehr über die kreativen Talente der Bewohner Kiberas zu erfahren.

Kibera ist geprägt von Müll und gut gefüllten Wellblech-Hütten, was vielen Menschen oft die Sicht auf die unermüdliche Kreativität der dort lebenden Menschen verwehrt bleibt. Avido möchte mit der Kibera Fashion Week, die bereits zum zweiten Mal stattfindet, den Bewohnern eine Bühne bieten, um ihre Talente zu entfalten. Das Motto der Fashion Week leitet sich von Nachhaltigkeit und Inklusivität ab und zeigt traditionell kenianische Einflüsse, die mit westlichen Stilen kombiniert werden. taz gibt an, dass die letzte Veranstaltung auf Eisenbahngleisen stattfand und über 1.000 Besucher anzog, viele von ihnen aus Kibera selbst.

Die Inspiration hinter Avidos Design

Avido, der in einem Ein-Zimmer-Apartment in Kibera sein Modelabel „lookslikeavido“ gegründet hat, kombiniert traditionelle afrikanische Printmuster mit modernen Streetwear-Elementen. Bekannt wurde er auch durch seine Singer-Songwriter-Kollegen, die seine Kleidungsstücke tragen – darunter Prominente wie Bruno Mars, Beyoncé und auch die Reggae-Szenen-Größen Chronixx und Popcaan. Powers of Africa hebt hervor, dass Avidos Kleider in Kibera hergestellt werden und die Kulturszene dort stark bereichern.

Sein Werdegang war alles andere als einfach. Aufgewachsen in einem benachteiligten Umfeld als ältestes von vier Kindern, musste Avido schon früh die Schule abbrechen und suchte nach Wegen, um aus dem Teufelskreis der Armut auszubrechen. Seine ersten Nähversuche machte er in einer Tanzgruppe, doch die wahre Wende kam, als ein NGO-Mitarbeiter ihm seine erste Nähmaschine vermittelte.

Veranstaltungen und Workshops

Nach der Filmvorführung am 29. Juni findet ein Workshop mit Avido zum Thema „Kreativität und Inspiration“ statt. Hier können die Teilnehmer von seinen Erfahrungen und seinem kreativen Ansatz lernen. Am 3. Juli wird es nach der Filmvorstellung eine Diskussionsrunde mit Avido und weiteren Gästen geben, die tiefere Einblicke in die Modewelt sowie die Herausforderungen und Chancen Kiberas bieten.

Mit dem Ziel, das Selbstbewusstsein durch Mode und Kreativität zu stärken, bietet die Kibera Fashion Week eine Plattform für aufstrebende Designer, die in ihren Kollektionen die kulturelle Identität und die Nachhaltigkeit in der Modeproduktion betonen. Avidos Motto, „Große Dinge können aus Orten entstehen, wo man es am wenigsten erwartet“, ist nicht nur ein Leitgedanke, sondern auch eine Inspiration für viele, die ihren Weg in der Modeindustrie suchen.

Das Engagement Avidos, nicht nur im Modebereich, sondern auch mit seiner Avido Foundation, die den Kampf gegen Kinderarmut unterstützt und Nähkurse anbietet, zeigt, dass es in Kibera auch Hoffnung und Unterstützung gibt. Die Kombination aus kreativer Gestaltung und sozialer Verantwortung sichert Avidos Platz als Vorreiter der Mode und Inspiration für kommende Generationen.

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OrtKibera, Kenia
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