Köln will Spielplatz umbenennen: Diskussion um Kosten und Sinn!

Köln will Spielplatz umbenennen: Diskussion um Kosten und Sinn!
Nippes, Deutschland - In Köln steht eine spannende Diskussion über die Umbenennung von rund 700 Spielplätzen ins Haus. Oberbürgermeisterin Henriette Reker kündigte am 2. Juli 2025 an, dass der Begriff „Spielplatz“ ab Herbst 2025 durch „Spiel- und Aktionsfläche“ ersetzt werden soll. Diese Entscheidung sorgte bereits für rege Debatten unter den Kölner Bürger:innen, die sich fragen, ob es nicht wichtigere Themen in der Stadt gibt, als die Überarbeitung von Spielplatzschildern. Wie Express berichtet, möchten viele wissen, welche Kosten mit der Umbenennung verbunden sind.
Die Umbenennung, die im Rahmen eines partizipativen Prozesses mit den Kölner Jugendlichen und Kindern entwickelt wurde, zielt darauf ab, veraltete Schilder abzulehnen, welche suggerieren, dass Spielanlagen lediglich für Kinder gedacht sind. Die Politik stellte für diesen Prozess insgesamt 38.000 Euro bereit. Leser vermuten jedoch, dass die gesamte Umbenennung gut 400.000 Euro kosten könnte. Die Schilder sollen sukzessiv im Rahmen von Erneuerungsmaßnahmen über mehrere Jahre ausgetauscht werden, wobei die Kosten durch laufende Baumaßnahmen und die reguläre Pflege der Plätze gedeckt werden.
Focus ergänzt, dass Reker betont hat, die Bezeichnung „Spielplatz“ sei klar und verständlich und sieht die Verwaltung eher in der Pflicht, sich um drängendere Herausforderungen zu kümmern.
Inklusion im Fokus
Die Stadtverwaltung hat jedoch auch einen weiteren wichtigen Aspekt im Blick: Inklusion. Kölner Spielplätze sollen nicht nur für Kinder, sondern für alle Altersgruppen und Nutzungsschichten zugänglich sein. GALK weist darauf hin, dass die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention auf kommunaler Ebene dafür sorgt, dass alle Kinder, unabhängig von ihren Fähigkeiten, am Spiel teilhaben können. Hierbei wird nicht nur Wert auf barrierefreie Zugänge gelegt, sondern auch auf eine vielfältige Ausstattung, die unterschiedliche Bedürfnisse berücksichtigt.
Die Kölner Politik plant bis 2030, über 120 neue Spiel- und Aktionsflächen zu schaffen oder bestehende Anlagen zu modernisieren. Dabei ist auch die Umwandlung bestehender Spielplätze in „Begegnungsorte für junge Menschen“ vorgesehen. Derzeit beträgt die verfügbare Spielfläche in Köln nur 1,2 Quadratmeter pro Einwohner; der Stadtrat hat zuvor zwei Quadratmeter als zukünftigen Richtwert festgelegt.
Im September 2023 hatte der Jugendhilfeausschuss einstimmig beschlossen, ein neues Spielplatzschild zu entwickeln, das die Meinungen von Kindern, Jugendlichen sowie Bürger:innen einbezieht. Dieses neue Schilddesign soll sich durch eine breit gefächerte Ansprache aller Nutzergruppen auszeichnen. Die Darstellung fiktiver Personen in Bewegung soll helfen, Alters- und Herkunftszugehörigkeiten außen vorzulassen und den Fokus auf die Spielanreize zu richten.
Es bleibt spannend, wie der Stadtrat am 4. September über die Umbenennung entscheiden wird. Eines ist klar: Die Kölner Bürger:innen interessieren sich für die Zukunft ihrer Spielplätze, aber auch für die damit verbundenen Kosten und die Frage, wie inklusiv diese neuen Spiel- und Aktionsflächen gestaltet werden können. Gespräche über Verbesserungspotential sind bereits jetzt in vollem Gange.
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Ort | Nippes, Deutschland |
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