Köln im Unmut: 78% sehen negative Entwicklungen und Verkehr als Chaos!

Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass 81% der Kölner gerne in ihrer Stadt wohnen, trotz zunehmender Unzufriedenheit mit Verkehr und Wohnungsmarkt.
Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass 81% der Kölner gerne in ihrer Stadt wohnen, trotz zunehmender Unzufriedenheit mit Verkehr und Wohnungsmarkt. (Symbolbild/MK)

Köln im Unmut: 78% sehen negative Entwicklungen und Verkehr als Chaos!

Holweide, Deutschland - Wie steht es um das Wohlgefühl der Kölner in ihrer Stadt? Eine aktuelle Umfrage des Forsa-Instituts im Auftrag der Kölnischen Rundschau und des Kölner Stadt-Anzeigers gibt Aufschluss: 81 Prozent der Kölner wohnen gerne in ihrer Stadt, dabei zeigt sich, dass besonders die jüngere Generation von 16 bis 29 Jahren mit 86 Prozent die höchste Zustimmung hat. Obwohl das Gefühl, in Köln zu leben, insgesamt recht positiv ausfällt, spüren die Bürger:innen auch deutliche Risse im Stadtbild.

Die Umfrage umfasst 15 Fragenkomplexe und wurde von 1.002 Kölnerinnen und Kölnern ab 16 Jahren durchgeführt. Während 51 Prozent die Mentalität der „Kölschen“ zu schätzen wissen, bewerteten nur 3 Prozent den Kölner Dom und den Karneval als besonders attraktiv. Im Vergleich zur Umfrage von 2017, wo die Zustimmung zum Wohnen in Köln noch bei 86 Prozent lag, zeigt sich ein leichter Rückgang, der teils durch negative Entwicklungen in der Stadt bedingt ist.

Die Herausforderungen der Stadt

Trotz der allgemeinen Zufriedenheit ziehen 78 Prozent der Befragten negative Veränderungen in Köln in den letzten Jahren in Betracht, ein drastischer Anstieg im Vergleich zu 41 Prozent vor fünf Jahren. Die Geschäftsbedingungen scheinen sich also zuspitzend zu gestalten. Besonders ältere Kölner sehen die Entwicklungen kritisch: 81 Prozent der über 60-Jährigen zeigen sich unzufrieden mit der Stadtentwicklung.

Wenn es um die größten Probleme geht, stehen Verkehr, Wohnungsmarkt und Verschmutzung ganz oben auf der Liste. 81 Prozent empfinden den Verkehr als das größte Übel, gefolgt von den Sorgen über den angespannten Wohnungsmarkt (39 Prozent). Auch die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) kommen nicht gut weg: 24 Prozent der Befragten klagen über unzuverlässige Fahrpläne und Ausfälle, was bei vielen das Gefühl nährt, dass in Köln der Bär steppt.

Politische Perspektiven und Unzufriedenheit

Die Unzufriedenheit zeigt sich auch beim Blick auf die bevorstehenden Kommunalwahlen. Laut einer weiteren Umfrage ziehen 19 Prozent der Kölner in Erwägung, sich nach einem anderen Wohnort umzusehen. Damit ist ein Anstieg zu verzeichnen: Vor acht Jahren lag dieser Wert bei 14 Prozent. Die scheidende Oberbürgermeisterin Henriette Reker hat mit 69 Prozent einen bemerkenswerten Anteil an unzufriedenen Bürger:innen, nur 28 Prozent der Menschen sind mit ihrer Arbeit zufrieden.

Die Wählerlage erscheint unübersichtlich. Berivan Aymaz von den Grünen, Torsten Burmester von der SPD und Markus Greitemann von der CDU punkten mit etwa 11 und 10 Prozent. Besonders auffällig ist, dass 41 Prozent sich bereits entschieden haben, für keinen der Kandidaten zu stimmen. Dies könnte die künftige politische Landschaft in der Stadt entscheidend beeinflussen.

Der Blick in die Zukunft

Insgesamt spiegelt die Umfrage eine gemischte Stimmung wider: 64 Prozent der Befragten finden keine Fortschritte in der Stadtentwicklung, und 15 Prozent geben an, an ihrer Stadt nichts mehr zu schätzen. Dennoch bleibt der positive Lebensaspekt im Hinterkopf, und viele hoffen auf anstehende Verbesserungen. Auch wenn nur 16 Prozent Fortschritte beim Ausbau des Radwege-Netzes sehen, gibt es dennoch Berichte über erste Verbesserungen im Verkehrsbereich.

Eine mögliche Wende könnte durch weiterhin offene politische Diskussionen und gezielte Veränderungen in der Stadtentwicklung ermöglicht werden. Für die Kölner heißt es nun, den Blick auf die bevorstehenden Wahlen zu richten und darauf zu hoffen, dass frischer Wind in die Stadt weht und den zahlreichen Herausforderungen begegnet wird.

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OrtHolweide, Deutschland
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