Rauchnotstand in Köln: Gastronomen setzen auf neue Filteranlagen!

Anwohner der Weidengasse klagen über Grillgeruch; Gastronomen investieren in Filter und fordern städtische Unterstützung.
Anwohner der Weidengasse klagen über Grillgeruch; Gastronomen investieren in Filter und fordern städtische Unterstützung. (Symbolbild/MK)

Rauchnotstand in Köln: Gastronomen setzen auf neue Filteranlagen!

Weidengasse, Köln, Deutschland - In Köln, speziell auf der Weidengasse, brodelte lange Zeit der Streit um die Geruchsbelästigung, die von Grillrestaurants ausgeht. Anwohner und der Bürgerverein klagten über unangenehme Rauchschwaden, die nicht nur den Geruchssinn, sondern auch das tägliche Leben stark beeinträchtigten. Der Druck auf die Gastronomie ist enorm, wie Rundschau Online berichtet.

Die Inhaber der Grillrestaurants, darunter Mehmet Harmanci vom „Doy Doy Palast“ und Salih Dag vom Mangal Restaurant, haben sich intensiv mit der Situation auseinandergesetzt und in neue Filteranlagen investiert. Rund 25.000 Euro flossen zuerst in die Technologie, später wurden weitere 50.000 Euro bereitgestellt. Die Hoffnung war groß, dass diese Einrichtungen die Geruchsbelästigung erheblich mindern würden.

Verbesserungen und Herausforderungen

Doch die Realität stellte sich als knifflig heraus. Ein Gutachten eines Geruchsexperten und eine Untersuchung des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik zeigten auf, dass die installierten Filter nur maximal 30% der ungeliebten Gerüche entfernen konnten. Organisierte Bürgerinitiative und Kölner Politiker, wie Serap Güler und Florian Weber von der CDU, unterstützen die Wirte, dennoch bleibt die Fasson der Geruchsimmissionen ein anhaltendes Problem. Besonders betroffen sind Anwohner, die seit Jahren eine Erleichterung durch effektive Filter an den Holzkohlegrills forderten.

Ein Jahr nach der Installation der Filteranlagen war die Klagewelle bereits ins Rollen gekommen. Ein Grillbetreiber wurde auf Unterlassung verklagt und Forderungen nach sofortiger Stilllegung der Grills wurden laut. Eine Anwohnerin schilderte die Situation als „erdrückend“ und berichtete von negativen Auswirkungen auf ihre betagten Eltern. Die Sorge um Atemwegserkrankungen, insbesondere bei Kindern, die durch den Grillrauch verschärft werden, verstärkt den Handlungsdruck auf die Gastronomie.

Gemeinsame Anstrengungen und Ausblick

Trotz der Herausforderungen kommen die Gastronomie und die Anwohner auch zusammen – sie gründen eine Interessengemeinschaft, um gemeinsam ihre Anliegen zu besprechen und Lösungen zu finden. Seit dem 1. Mai 2025 wurde ein merklicher Rückgang der Geruchsbelastung festgestellt. Viele Anwohner äußern sich positiv über die Fortschritte und die neuen Filteranlagen, auch wenn die Beschwerden nicht vollständig beseitigt wurden.

Als Teil eines größeren unternehmerischen Ansatzes sollten auch andere Gastronomiebetriebe in der Region über Umweltschutz nachdenken. Ein neuer Leitfaden für die Hotellerie und Gastronomie zum Thema Umweltschutz könnte hierbei nützlich sein. So werden Tipps zur Reduzierung von Energieverbrauch und zur Verbesserung der Abfallwirtschaft angeboten, wie es der Umweltpakt Bayern empfiehlt.

Die Situation auf der Weidengasse bleibt angespannt, jedoch sind die Schritte in die richtige Richtung bereits sichtbar. Das geplante Straßenfest soll nicht nur ein neuerlicher Ansatz für ein harmonisches Miteinander sein, sondern auch ein Zeichen dafür, dass alle Beteiligten an einer Lösung arbeiten. Die Kölner Gastronomen hoffen, dass sich die Bemühungen auszahlen und sie bald wieder als vertrauensvolle Nachbarn wahrgenommen werden.

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OrtWeidengasse, Köln, Deutschland
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