Lebensmittelausgabe in Sülz: So unterstützt die Kirche Bedürftige!

Kirche St. Karl, Köln, Deutschland - In Köln-Sülz hieß es am Mittwochmittag wieder „Halleluja“ bei der Lebensmittelausgabe in der Kirche St. Karl. Schon um halb zwei drängten sich die Gäste voller Vorfreude in der lichtdurchfluteten Kirche, um sich mit frischem Obst, Gemüse, Backwaren und Kühlprodukten einzudecken. Veranstaltet wird die Ausgabe von einem engagierten Team von etwa 150 Ehrenamtlichen, die wertvolle Hilfe leisten – so wie Sascha, ein langjähriger Gast, der seit über einem Jahr aktiv mitarbeitet. Für ihn ist es nicht nur eine Möglichkeit, andere zu unterstützen, sondern auch eine Gelegenheit, soziale Kontakte zu knüpfen und etwas zurückzugeben.

Die Lebensmittelausgabe wurde im November 2020 ins Leben gerufen, als die Pandemie viele Menschen in Not brachte. Das erste Mal hatten sich damals nur 50 Besucher und fünf freiwillige Helfer eingefunden. Heute sind die Schlangen oft bis auf die Zülpicher Straße sichtbar, ein Zeichen dafür, wie stark der Bedarf in der Gemeinde gewachsen ist. Hanno Sprissler, Diakon seit 2013, ist der Kopf hinter dieser und vielen weiteren karitativen Initiativen in der Region. Unter seinen Projekten finden sich nicht nur die FC-Lebensmittelausgabe und die Essensausgabe „Sülz und Pfeffer“, sondern auch der Veedelsschrank und Krimskrams-Karl, die Menschen mit Second-Hand-Kleidung und Haushaltswaren unterstützen.

Gerechtigkeit für alle

„Für mich ist es die größte Herausforderung, Gerechtigkeit herzustellen“, sagt Sprissler, der großen Wert auf die Würde und Wertschätzung der Gäste legt. Diese Ideale drücken sich im Slogan der Kirche aus: „Kirche für Leib und Seele“. Um gerechte Verteilung sicherzustellen, gibt es ein Rotationssystem, bei dem die Teilnehmer in vier alphabetisch sortierte Gruppen eingeteilt werden. Zudem ist es wichtig, den Gästen eine empathische Unterstützung zu bieten, was durch ein sogenanntes „Feel Good-Team“ erfolgt, das in schwierigen Momenten zur Seite steht.

Die Teilnahmebedingungen sind klar: Um an der Lebensmittelausgabe teilzunehmen, müssen Besucher einen Nachweis über ihre Bedürftigkeit bringen, sei es ein Köln-Pass, ein Jobcenter-Bescheid oder eine Aufenthaltsgenehmigung. Und das nicht nur mittwochs von 14:30 bis 16:30 Uhr, denn auch samstags sind Menschen aus anderen Kölner Veedeln herzlich willkommen.

Die Zahlen der Kölner Tafel

Die Kölner Tafel hat eine wichtige Rolle im sozialen Netz der Stadt. Es gibt verschiedene Ausgabestellen, die größtenteils von Kirchengemeinden, Vereinen oder Bürgerinitiativen organisiert werden. Hier eine Übersicht über einige der Lebensmittelausgabestellen in Köln:

Sprissler möchte die soziale Dienstleistung weiter stärken und vor allem die Menschen in Armut unterstützen. Seine Vision für den Oberbürgermeister zielt darauf ab, die Beratung für Bedürftige zu verbessern und die Herausforderungen, denen sich viele stellen müssen, möglichst zu lindern. Denn eines ist klar: „Die Würde des Menschen ist unantastbar“, und das wird in Sülz tagtäglich gelebt.

Für weitere Informationen über die Ausgabestellen und die Kölner Tafel können Sie die Webseite tafel.koeln besuchen.

In Zeiten, in denen gesellschaftliche Herausforderungen allgegenwärtig sind, zeigt das Team um Diakon Hanno Sprissler, dass sich gemeinschaftlicher Zusammenhalt und Unterstützung durch ehrenamtliches Engagement manifestiert. Das ist in der Stadt Köln eine wichtige Botschaft, die Mut macht und Hoffnung gibt.