Unbekannter belästigt Joggerin in Augsburg – Polizei sucht Zeugen!

Berliner Allee, 86153 Augsburg, Deutschland - Gestern Abend kam es zu einem bedenklichen Vorfall in Augsburg. Eine 54-jährige Joggerin wurde gegen 21:10 Uhr in der Berliner Allee von einem unbekannten Mann belästigt. Der Täter schlich sich an die Frau heran und berührte sie am Gesäß, bevor er auf einem schwarzen Fahrrad in Richtung Lechhauser Straße flüchtete. Trotz der umgehend alarmierten Polizei blieb die Fahndung zunächst ohne Erfolg, und die Beamten ermitteln nun wegen sexueller Belästigung. Die Polizei Augsburg Ost bittet die Bevölkerung um Mithilfe und wünscht sich Hinweise auf den gesuchten Mann, der als etwa 20 Jahre alt, schlank und mit dunklen Haaren beschrieben wird. Er trug einen dunklen Pullover mit weißer Aufschrift, berichtet Tixio.

Doch dieser Vorfall ist nicht der erste seiner Art in Augsburg. Am 20. Januar dieses Jahres erlebte eine 17-jährige Passagierin in einer Straßenbahn eine ähnlich unangenehme Situation. Der dunkelhäutige Mann, bekleidet mit einer schwarzen Jogginghose und Jacke, hatte sie nach etwas gefragt, das er an ihr kaufen könne, und klopfte ihr dabei auf den Oberschenkel. Auch in diesem Fall erstattete die Geschädigte Anzeige, und die Polizei ermittelt wegen sexueller Belästigung. Die Polizeiinspektion Augsburg Süd hat einen Zeugenaufruf gestartet und bittet um sachdienliche Hinweise unter der Telefonnummer 0821/323-2710 und über die Pressestelle des Polizeipräsidiums Schwaben Nord unter 0821 323 – 1013/-1014/-1015 oder via E-Mail an pp-swn.pressestelle@polizei.bayern.de, wie das Presseportal berichtet.

Steigende Zahlen bei sexuellen Delikten

Die wachsende Anzahl an Fällen sexueller Belästigung ist ein besorgniserregendes Phänomen, das nicht nur Augsburg betrifft. Seit Jahren steigt die Zahl erfasster Sexualdelikte in Deutschland kontinuierlich an. Im Jahr 2024 wurde ein Höchststand von rund 128.000 Fällen erreicht, so das Bundeskriminalamt (BKA). Dieser Anstieg wird teilweise auf eine erhöhte Sensibilität und Bereitschaft zur Anzeige zurückgeführt. Viele Opfer, oft junge Frauen zwischen 14 und 20 Jahren, sind jedoch häufig zu traumatisiert oder eingeschüchtert, um solche Vorfälle zu melden, und fürchten, beschuldigt zu werden.

Besonders betroffen sind Frauen, da rund 91 Prozent der Opfer von Sexualstraftaten weiblich sind. Diese hohe Zahl kann als Ausdruck geschlechtsspezifischer Gewalt gegen Frauen betrachtet werden, die es zu bekämpfen gilt. Ein tiefgehendes Umdenken ist erforderlich, um tradierte Vorstellungen von Macht und einem vermeintlichen Recht auf Triebbefriedigung zurückzudrängen. Denn der gesellschaftliche Druck und die Notwendigkeit, solche Taten offenzulegen, liegen nicht nur bei den Opfern, sondern sind eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung, wie es auf Statista festgehalten wird.