Mülheimer Brücke in Köln: Kosten explodieren auf 498 Millionen Euro!

Sanierung der Mülheimer Brücke in Köln teurer und zeitaufwändiger als geplant; neue Kosten und Bauzeitüberblick.
Sanierung der Mülheimer Brücke in Köln teurer und zeitaufwändiger als geplant; neue Kosten und Bauzeitüberblick. (Symbolbild/MK)

Mülheimer Brücke in Köln: Kosten explodieren auf 498 Millionen Euro!

Mülheimer Brücke, 51063 Köln, Deutschland - Die Sanierung der Mülheimer Brücke in Köln wird teurer und zeitaufwändiger als zunächst geplant. Die Stadt Köln gab am 12. Juni bekannt, dass die Kosten um satte 196 Millionen Euro angestiegen sind, wodurch die Gesamtkosten nun bei beeindruckenden 498 Millionen Euro liegen. Ursprünglich war eine Summe von 302 Millionen Euro für die umfassenden Arbeiten im September 2024 veranschlagt worden, was schon damals als optimistisch galt. Jetzt zeigt sich, dass die Sanierung weitaus komplexer ist, als zuerst angenommen, und auch Schäden, die seit Beginn der Bauarbeiten entdeckt wurden, tragen zur Verteuerung und zur Verlängerung der Bauzeit bei.

Die Mülheimer Brücke besteht aus vier Teilbauwerken: der Deichbrücke und der rechtsrheinischen Rampe, beide seit 1929 in Betrieb, sowie der Strombrücke und der Flutbrücke, die 1951 nach den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg erneuert wurden. Die ursprüngliche Bauzeit von vier Jahren wird mittlerweile auf elf Jahre verlängert, sodass die Fertigstellung der Südseite bis spätestens Ende März 2026 erfolgen soll. Anschließend wird der Verkehr auf die sanierte Seite verlegt, bevor die Nordseite instandgesetzt wird. Diese Gesamtsanierung wird nach aktuellem Stand erst Ende März 2028 abgeschlossen sein, was eine Bauzeitverlängerung von 15 Monaten im Vergleich zur vorher kommunizierten Verkehrsfreigabe Ende 2026 bedeutet. So hat die Stadt Köln bei der Planung offenbar ein gutes Händchen für Komplexität und Unvorhersehbares gezeigt.

Komplexe Ursachen für die Verzögerungen

Ein Blick auf die Hintergründe zeigt, dass Schäden und Bauverzögerungen bei großen Projekten in Deutschland kein Einzelfall sind. Wie Siam N. Dossi ausführlich analysiert, sind Großprojekte häufig durch Kostenüberschreitungen und Zeitverzögerungen geprägt. Faktoren wie Intransparenz bei den Kosten und unrealistische Schätzungen zu Projektbeginn spielen eine entscheidende Rolle. Zudem führen neue gesetzliche Regelungen und eine stärkere Mitsprache der Bürger zu Verzögerungen und noch höheren Kosten. Der Flughafen BER und das Projekt Stuttgart 21 sind prominente Beispiele, die die Problematik verdeutlichen.

Die Stadt Köln hat bereits reagiert und plant, in Zukunft umfangreichere Bestandsanalysen vor Baubeschlüssen durchzuführen. Dies könnte dazu beitragen, dass sich ähnliche Fälle künftig vermeiden lassen und die Sanierung der Mülheimer Brücke nicht der nächste große Schreckensbericht über deutsche Bauprojekte wird.

Mehrwert trotz Störungen

Die Sanierung der Mülheimer Brücke hat auch Auswirkungen auf den Verkehr in der Region. Immer wieder musste die Brücke voll gesperrt werden, was natürlich auch die Kölner Verkehrs-Betriebe betrifft. Besonders die KVB-Linien 13 und 18 verzeichneten durch diese Baumaßnahmen erhebliche Störungen. Um die Öffentlichkeit über den Fortschritt der Arbeiten zu informieren, bot die Stadt Köln am 11. Juni eine Führung zur Begehung des Teilbauwerks Rechtsrheinische Rampe an. Ziel war es, den Bürger:innen ein besseres Verständnis für die Abbrucharbeiten und die damit verbundene Dauer der Sanierung zu vermitteln.

Auf den ersten Blick mag die Situation frustrierend erscheinen, aber die investierten Mittel könnten langfristig dem Verkehrsknotenpunkt Köln und dessen Anwohnern zugutekommen, sobald die Maßnahmen erfolgreich abgeschlossen sind. Bei so großen Vorhaben liegt oft eine Menge an Verantwortung in der Luft; da müssen alle Beteiligten ein gutes Stück Geduld aufbringen!

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OrtMülheimer Brücke, 51063 Köln, Deutschland
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