Stadt Köln: 50 Millionen Euro für umstrittenen Kaufhof-Mietvertrag!

Die Stadt Köln steht in der Kritik wegen eines umstrittenen Mietvertrags für die Kaufhof-Zentrale, der hohe Kosten verursacht.
Die Stadt Köln steht in der Kritik wegen eines umstrittenen Mietvertrags für die Kaufhof-Zentrale, der hohe Kosten verursacht. (Symbolbild/MK)

Stadt Köln: 50 Millionen Euro für umstrittenen Kaufhof-Mietvertrag!

Leonhard-Tietz-Straße, 50667 Köln, Deutschland - Die Stadt Köln steht vor finanziellen Herausforderungen rund um den Mietvertrag für die ehemalige Kaufhof-Zentrale in der Leonhard-Tietz-Straße. In einer Zeit, in der die Immobilienpreise in der Stadt stark ansteigen, ist die Anmietung des Objekts teurer geworden als zunächst geplant. Der Stadtrat hat bisher mehrheitlich gegen die Freigabe von 50 Millionen Euro für den Umbau gestimmt, und die Politik zeigt sich kritisch im Hinblick auf die Mehrkosten, die mittlerweile insgesamt 300 Millionen Euro bis 2050 betragen werden, wie ksta.de berichtet.

Am 3. Juli möchte die Stadtverwaltung einen neuen Versuch wagen, die Genehmigung im Stadtrat zu erhalten. Die Diskussionen kommen nicht von ungefähr, denn innerhalb der städtischen Gebäudewirtschaft gibt es Differenzen über den Mietvertrag, dessen ursprüngliches Ziel es war, als Interimsstandort für die Innenstadt-Feuerwache zu dienen. Dieses Vorhaben wurde jedoch aufgrund der hohen Kosten zurückgezogen.

Steigende Kosten und neue Nutzung

Die Stadt Köln soll nun für die Umbaumaßnahmen eine Sonderzahlung von 50 Millionen Euro leisten. Der Mietvertrag, der ursprünglich am 9. Juni 2022 auf Basis eines Ratsbeschlusses geschlossen wurde, sieht auch eine Verlängerung um fünf Jahre bis zum 31. Dezember 2050 vor. Die Gesamtfläche der Immobilie beträgt rund 45.000 Quadratmeter, geplant sind Büros für verschiedene Ämter, darunter das Kulturdezernat und das Gesundheitsamt. Allerdings wurden die ursprünglich vorgesehenen Objekte, wie das Feuerwachen-Interim und der Lesesaal, mittlerweile gestrichen, wie rundschau-online.de erklärt.

Die Gesamtkosten für den Umbau sind inzwischen auf rund 77 Millionen Euro geschätzt, was einen Anstieg um 50 Millionen Euro im Vergleich zum ursprünglichen Budget bedeutet. Gründe für diese Kostensteigerungen sind umfangreiche Umplanungen, Zeitverzögerungen und Mietausfälle. Zum Beispiel ergibt sich eine Mehrpreissteigerung, da 20% der zusätzlichen Kosten aus Mietausfällen resultieren, und 10% aufgrund erhöhter Anforderungen an die Sicherheitstechnik und IT.

Politische Reaktionen und Bedenken

Die Reaktionen in der Politik sind gemischt. Die Grünen und die CDU verlangen eine gleichzeitige Entscheidung über das Interim an der Löwengasse und die Kaufhof-Zentrale, während die SPD und die Linke mehr Transparenz in den Vorgängen fordern. Neuere Schätzungen besagen, dass die jährlichen Mietzahlungen ab Ende 2026 auf etwa 12,3 Millionen Euro steigen werden. Dies entspricht einem Anstieg von 156 Prozent im Vergleich zu früheren Mietzahlungen, was die finanzielle Belastung für die Stadt zusätzlich erhöht.

Obwohl der marktübliche Mietpreis in der Innenstadt bei 33,50 Euro pro Quadratmeter liegt, wurde für die Kaufhof-Zentrale ein Preis von 19,70 Euro pro Quadratmeter vereinbart. Dieser Mietpreis wird allerdings aufgrund der Zusatzkosten voraussichtlich auf 24,30 Euro pro Quadratmeter steigen. Die Stadt muss ihre Interessen genau abwägen und sicherstellen, dass das geplante Nutzungskonzept auch tatsächlich einen Mehrwert für die Bürger:innen bietet.

Zusammengefasst zeigt der Fall um die Kaufhof-Zentrale, wie wichtig eine transparente und sorgfältige Haushaltsplanung ist. Die kommenden politischen Entscheidungen werden entscheidend dafür sein, wie die Stadt mit dieser finanziellen Herausforderung umgeht und ob sie den anhaltenden Preisanstieg auf dem Kölner Immobilienmarkt erfolgreich bewältigen kann. In diesem dynamischen Umfeld, in dem die Bevölkerung Kölns bis 2040 auf über 1,2 Millionen anwachsen soll, sind solche Herausforderungen hoch im Kurs, wie auch der Immobilienmarkt selbst.

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OrtLeonhard-Tietz-Straße, 50667 Köln, Deutschland
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