Mega-Party und Protest: Kölner CSD unter dem Schatten von Hasskriminalität!

Mega-Party und Protest: Kölner CSD unter dem Schatten von Hasskriminalität!
Köln, Deutschland - Am Sonntag, den 6. Juli 2025, wird Köln im Zeichen des Christopher Street Day (CSD) stehen. Über eine Million Menschen werden zu der größten CSD-Demo in Deutschland erwartet. Damit setzen die Bürgerinnen und Bürger ein starkes Zeichen für Vielfalt und Gleichheit. Die diesjährige Pride-Party beginnt jedoch schon einen Tag zuvor, am Freitag, den 5. Juli, mit einem bunten Programm auf mehreren Bühnen in der Altstadt. Auf dem Heumarkt werden ab 18 Uhr unter anderem Kati K, Culcha Candela und die beliebte Kölschrock-Band Kasalla als „Secret Act“ erwartet.
Feierlichkeiten und Themenschwerpunkt
Der CSD in Köln wird nicht nur durch seine vielfältigen Bühnen-Acts geprägt, sondern auch durch engagierte Reden und emotionale Momente. In diesem Jahr rückt das Thema der Trump-Politik und deren Auswirkungen auf die Rechte queerer Menschen in den Fokus. Laut einem Vorstandsmitglied von Cologne Pride, Hugo Winkels, gibt es berechtigte Besorgnis über die zunehmenden Anfeindungen gegen die LGBTQIA+-Community. In den letzten Jahren hat der Hass gegen queere Menschen in der Gesellschaft spürbar zugenommen, was sich auch in der aktuellen Stimmung widerspiegelt.
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Im Jahr 2024 wurden laut Bundeskriminalamt (BKA) 1.765 Fälle von Straftaten im Bereich sexuelle Orientierung dokumentiert, was einem Anstieg von 18 Prozent im Vergleich zu 2023 entspricht. Besorgniserregend ist auch der Anstieg der Straftaten gegen Trans- oder nicht-binäre Personen um 35 Prozent. Diese Entwicklungen stimmen die Organisatoren und Unterstützer des CSD nachdenklich und verdeutlichen die Notwendigkeit für mehr Solidarität und Engagement.
Ein Zeichen gegen Queerfeindlichkeit
Der CSD wird in diesem Jahr von rund 250 Gruppen mit etwa 60.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern begleitet. Die festliche Stimmung wird durch den ernsten Hintergrund, den der Anstieg queerfeindlicher Straftaten hat, getrübt. Die Zahlen verdeutlichen, dass der Druck auf queere Menschen in Deutschland steigt. Extremismusforscher Patrick Wielowiejski betont, dass Anfeindungen gegen queere Menschen ideologisch motiviert sind und oft aus dem rechten Spektrum kommen.
Ein besorgniserregender Trend ist der Anstieg der gewaltbereiten Angriffe auf die queere Szene: Allein 2023 erfasste das BKA 1.785 Fälle gegen LSBTIQ*-Menschen, was einem Anstieg von fast 50 Prozent zum Vorjahr entspricht. Die häufigsten Straftaten waren Beleidigungen, Gewalttaten, Volksverhetzungen, Nötigungen und Bedrohungen. Innenministerin Nancy Faeser hat daher eine konsequente Verfolgung queerfeindlicher Gewalt gefordert.
In Anbetracht dieser Entwicklungen ist der CSD umso wichtiger, um auf die anhaltenden Schwierigkeiten aufmerksam zu machen, mit denen die queere Community konfrontiert ist. Es ist ein Aufruf zur Solidarität in einer Zeit, in der die gesellschaftliche Stimmung angespannt ist.
Die Stimmung auf dem Heumarkt und die Vorbereitungen für den CSD zeigen, dass in Köln nicht nur gefeiert, sondern auch entschieden gegen Intoleranz Stellung bezogen wird. Wie es noch vor Jahren war, so ist es auch heute: „Viele, gemeinsam, stark“ – so lautet das Motto des diesjährigen CSD, das mehr denn je aktuell ist. Die Straßen der Domstadt werden also am Wochenende nicht nur zur Bühne für Musik und Tanz, sondern auch zum Ort für Mut und Solidarität.
Details | |
---|---|
Ort | Köln, Deutschland |
Quellen |