Leiche im Rhein: Ist es einer der vermissten Badeunfall-Opfer?

Am 23. Juni wurde in Wesel eine Leiche im Rhein gefunden. Ermittlungen zur Identität und Todesursache sind im Gange.
Am 23. Juni wurde in Wesel eine Leiche im Rhein gefunden. Ermittlungen zur Identität und Todesursache sind im Gange. (Symbolbild/MK)

Leiche im Rhein: Ist es einer der vermissten Badeunfall-Opfer?

Wesel, Nordrhein-Westfalen, Deutschland - Am Montag, den 23. Juni, wurde in Wesel eine leblose Person aus dem Rhein geborgen. Ein Schiffsführer entdeckte den leblosen Körper am Nachmittag und alarmierte umgehend die Einsatzkräfte. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zur Identität und Todesursache aufgenommen. Nach ersten Untersuchungen ist es möglich, dass es sich bei dem Verstorbenen um einen der vermissten Badeunfallopfer handelt. Ein Notarzt konnte nur noch den Tod bestätigen; eine Obduktion zur Klärung der Identität ist für den 30. Juni angesetzt. Der Vorfall wirft ein Licht auf die Gefahren des Rheins, besonders nach mehreren Badewettkämpfen am Wochenende, bei denen im Rheinland mehrfach Menschen vermisst wurden. Die Polizei hatte am Samstag und Sonntag intensive Suchaktionen in Düsseldorf, Bonn, Köln und Duisburg gestartet, wobei nur in Bonn Entwarnung gegeben werden konnte. Während in Düsseldorf ein 37-Jähriger gerettet wurde, blieb eine gesichtete Person in Köln-Deutz trotz umfassender Suchmaßnahmen verschwunden.

Unterdessen wurde in Wesel bereits im Mai eine Leiche entdeckt, die sich später als 36-jähriger Mann aus Siegburg herausstellte, welcher ebenfalls nach einem Badeunfall vermisst war. Diese Entwicklungen zeigen, dass Wasserleichen mehrere Tage treiben können, was die Identifikation erschwert und die Suche erheblich kompliziert.

Tragische Vorfälle im Rhein

In einer weiteren besorgniserregenden Situation wurden am 7. und 8. August beim Wasserkraftwerk Reckingen im Rhein zwei Leichen gefunden. Diese konnten später als die seit dem 4. August vermissten Frauen identifiziert werden, einer 29-Jährigen und einer 15-Jährigen, die beide nicht schwimmen konnten. Augenzeugen berichteten von Schreien und einem Unglücksfall, bei dem die Frauen in den Rhein stürzten, während sie sich mit anderen Personen am Ufer aufhielten. Die von der Polizei gestartete groß angelegte Suche, die unter anderem Boote, Taucher und Drohnen einsetzte, blieb zunächst ohne Erfolg. Trotz schlechtem Wetter und großer Herausforderungen führte die Wasserschutzpolizei weiterhin Suchaktionen durch.

Diese Ertrinkungsfälle werfen auch ein Schlaglicht auf die allgemeinen Gefahren beim Baden in Gewässern. Laut DLRG gab es im Jahr 2024 insgesamt 411 Badetote, ein besorgniserregender Anstieg um 31 im Vergleich zum Vorjahr. Der Großteil der Unglücke – mehr als 320 – ereignete sich in Binnengewässern, also Flüssen, Seen und Teichen. DLRG-Präsidentin Ute Vogt weist darauf hin, dass insbesondere unbewachte Gewässer vermieden werden sollten. Die Statistik zeigt, dass praktisch 80 Prozent der Opfer männlich sind, und dass es 14 tödliche Unfälle mit Kindern bis 10 Jahren gab.

Die Situation am Rhein ist alarmierend und erfordert besonders in den Sommermonaten ein waches Auge der Badegäste. Die Strömungen sind tückisch, und viele ahnen nicht, welche Gefahr ihnen droht.

Umso wichtiger ist es, mit den Gefahren umzugehen und sich bewusst zu machen, dass auch entspannende Stunden am Wasser schnell in eine Tragödie umschlagen können. Die verbesserten Suchmaßnahmen und die Aufklärungsarbeit der DLRG sind entscheidende Schritte, um solche Vorfälle in Zukunft zu verhindern.

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OrtWesel, Nordrhein-Westfalen, Deutschland
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