Kölns Bahnanschluss für Widdersdorf: Ein Versäumnis, das anklagt!

Die Stadt Köln plant die Verlängerung der KVB-Linie 4 nach Widdersdorf, um die Mobilität zu verbessern und die Verkehrsprobleme anzugehen.
Die Stadt Köln plant die Verlängerung der KVB-Linie 4 nach Widdersdorf, um die Mobilität zu verbessern und die Verkehrsprobleme anzugehen. (Symbolbild/MK)

Kölns Bahnanschluss für Widdersdorf: Ein Versäumnis, das anklagt!

Köln-Widdersdorf, Deutschland - In Widdersdorf ist die Geduld der Anwohner:innen am Ende. Seit 2007 warten die ersten Familien in dem Stadtteil vergeblich auf einen Anschluss an das Stadtbahnnetz der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB). Heute, am 23. Juni 2025, wird einmal mehr deutlich, dass der Ausbau der Stadtbahnlinie 4, die Widdersdorf mit Niederaußem verbinden soll, ins Stocken geraten ist. Oberbürgermeisterin Henriette Reker bezeichnete den fehlenden Bahnanschluss kürzlich als „unentschuldbares Versäumnis“, was die Unruhe in der Gemeinde weiter anheizte.

Das Projekt beinhaltet eine Stadtbahnverlängerung von Köln-Bocklemünd über Widdersdorf und Pulheim-Brauweiler nach Bergheim-Niederaußem. Die Vorteile liegen klar auf der Hand: umsteigefreie, wohnortnahe Verbindungen nach Köln, die durch höhere Geschwindigkeit und bessere Beförderungsqualität bestechen. Wie die Erfahrungen aus ähnlichen Projekten in Brühl, Frechen, Hürth und Wesseling zeigen, können solche direkten Stadtbahnverbindungen den Anteil des öffentlichen Nahverkehrs (ÖPNV) am Gesamtverkehr erheblich steigern. Dies ist besonders wichtig, wenn man die angestrebte Mobilitätswende der Stadt Köln betrachtet, die mehr Menschen zum Umstieg auf die Bahn bewegen möchte, wie stadt-koeln.de berichtet.

Politische Verantwortung und Machbarkeitsstudie

Die Stadt Köln sieht sich jedoch personell und finanziell nicht in der Lage, das Projekt weiter zu führen. Stattdessen soll der Rhein-Erft-Kreis die Federführung übernehmen, auch wenn dort bisher keine Erfahrung mit Stadtbahntrassen besteht. Dies wird als verspätete und problematische Lösung angesehen, zumal Köln als Millionenstadt Anspruch auf die Hoheit über solch entscheidende Vorhaben haben sollte. Die Zweifel der Widdersdorfer an einem bevorstehenden Bahnanschluss sind spürbar, und viele fragen sich, ob das Projekt je realisiert wird.

Die nächste entscheidende Stufe besteht in der Erstellung einer Machbarkeitsstudie, die die Anregungen aus einer Vorstudie und die Ergebnisse der Bürgerbeteiligung berücksichtigen soll. Politische Entscheidungen für diese Studie sind bereits getroffen, und die Beauftragung wird voraussichtlich im Jahr 2024 erfolgen. Die Bearbeitungsdauer für die Machbarkeitsstudie wird auf etwa zwei bis drei Jahre geschätzt, sodass die Widdersdorfer wohl noch eine Weile auf Klarheit warten müssen.

Ausbau des Stadtbahnnetzes als Schlüssel zur Mobilitätswende

Wie von agglomerationsprogramm.de hervorgehoben, ist der Ausbau des Stadtbahnnetzes eine Voraussetzung für eine erfolgreiche Mobilitätswende. Aktuell sind mehrere konkrete Projekte in der Planung, die nicht nur den Stadtverkehr, sondern auch Verbindungen ins Umland verbessern sollen. Ein höheres Angebot im ÖPNV könnte die Attraktivität des öffentlichen Nahverkehrs insgesamt steigern und dazu beitragen, dass mehr Kölner:innen auf Bus und Bahn umsteigen.

Die Anwohner:innen in Widdersdorf hoffen inständig auf Fortschritte, die endlich einen zukunftssicheren, zuverlässigen Verkehrsanschluss ermöglichen. Die Dringlichkeit ist spürbar, und es bleibt zu hoffen, dass der politische Wille vorhanden ist, um diese Herausforderung zu meistern.

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OrtKöln-Widdersdorf, Deutschland
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