Kölner Angler fängt mystisches Meerneunauge im Rhein!

Ein Kölner Angler fängt im Rhein ein Meerneunauge bei Merkenich, das im Pazifik lebt – ein seltener und geschützter Fang.
Ein Kölner Angler fängt im Rhein ein Meerneunauge bei Merkenich, das im Pazifik lebt – ein seltener und geschützter Fang. (Symbolbild/MK)

Merkenich, Deutschland - Was geht in Köln? Ein ganz besonderer Fang hat die Angel-Community in der Domstadt überrascht. Der Kölner Hobby-Angler Stefan Scheer hat in den Gewässern des Rheins ein Meerneunauge gefangen – ein gefleckter Kollege, der normalerweise in den tiefen des Pazifischen Ozeans lebt. Dieser exklusive Fang ereignete sich im Bereich Merkenich, wo Scheer mit seiner Angelrute auf Zander, Wels, Barsch und Hecht zielt. Nun gesellt sich ein ganz außergewöhnliches Exemplar zu seiner Sammlung!

Stefan Scheer angelt seit 13 Jahren und arbeitet zudem als Leserreporter. Für ihn wird dieser Fang in Erinnerung bleiben, zumal das Meerneunauge (ein kieferloses Wirbeltier der Familie der Neunaugen) ganzjährig geschützt ist. Aus Respekt vor der Natur ließ er den Fisch wieder schwimmen, statt ihn als Speise nach Hause zu nehmen. „Solch ein Fang ist für mich einfach ganz besonders“, äußerte Scheer, der das Tier mit einer Kreatur aus dem Film „Men in Black“ verglich, vor allem wegen seines kreisrunden, bezahnten Mauls.

Die Faszination des Meerneunauges

Das Meerneunauge (Petromyzon marinus) hat eine spezifische aalähnliche Körperform ohne Brust- oder Bauchflossen und kann eine Länge zwischen 70 und 120 cm erreichen, was es zu einem der größeren Fische in unseren Gewässern macht. Die Färbung variiert von hellgrau bis grünlich und ist oft mit dunklen Flecken oder Marmorierungen geschmückt. Diese Fische sind anadrom, was bedeutet, dass sie zur Fortpflanzung in Süßwasserflüsse aufsteigen, dabei aber auch einige beeindruckende Wanderungen von bis zu 850 km zurücklegen können, zum Beispiel bis zum Laichgebiet im Rhein bei Basel.

Die Fortpflanzungszeit erstreckt sich von Mai bis Juli, wobei Weibchen bis zu 240.000 Eier legen können. Der Laichaufstieg der Meerneunaugen beginnt häufig schon im Winter, und damit stehen auch die Larven, die an Algen und Bakterien nagen, vor großen Herausforderungen, da die Wasserqualität und die Flussstruktur durch menschliche Eingriffe stark beeinträchtigt sind. Laut der neuen Roten Liste sind Meerneunaugen inzwischen vom Aussterben bedroht, und ihre Bestände sind durch Wasserverschmutzung sowie Flussbegradigungen gefährdet.

Ökologische Bedeutung und Schutzmaßnahmen

Darüber hinaus spielen Meerneunaugen eine wichtige Rolle im Ökosystem als parasitäre Lebewesen, die sich von Fischen wie Kabeljau, Makrele und Lachs ernähren. Ihre Ausbreitung in Nordamerika hat dort bereits zu ernsthaften ökologischen Störungen geführt, und auch in Europa sind ihre Lebensräume bedroht. Deshalb sind Schutzmaßnahmen wie die Wiederherstellung der Durchgängigkeit von Fließgewässern und die Schaffung von Rückzugsräumen von großer Bedeutung, um das Überleben der Art zu sichern.

Stefan Scheers Fang bringt nicht nur einen Hauch von Nervenkitzel, sondern erinnert uns auch daran, wie wichtig es ist, unser Wasser und die darin lebenden Arten zu schützen. Mit einem guten Händchen und dem nötigen Respekt für die Natur wird er sicher noch viele weitere spannende Erlebnisse beim Angeln haben!

Für weitere Informationen zu diesem faszinierenden Thema, können Sie die Artikel von Express, Wikipedia oder Bundesamt für Naturschutz durchstöbern.

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Ort Merkenich, Deutschland
Quellen