Großmarkt Köln: 130 Jahre Tradition enden - Händler suchen neue Wege!

Großmarkt Köln: 130 Jahre Tradition enden - Händler suchen neue Wege!
Poll, Deutschland - Der Kölner Großmarkt in Raderthal steht vor einem bedeutenden Wandel. Nach 130 Jahren hat die traditionsreiche Firma Zimmermann, bekannt für ihren Fruchthandel, ihre Stände in der Großmarkthalle endgültig geräumt. Pino Aronica von der Firma betont zwar, dass der Betrieb weiterhin aus dem eigenen Kühlregallager auf dem Großmarktgelände beliefert, doch der Umzug ist ein weiteres Zeichen für die bevorstehenden Veränderungen. Die Halle, die seit ihrer Eröffnung eine zentrale Rolle für die Belieferung von 5.000 Kunden aus Gastronomie und Einzelhandel spielt, ist nicht mehr zeitgemäß und muss dringend saniert werden, wie bereits 2018 festgestellt wurde, als Risse und Abnutzungserscheinungen dokumentiert wurden. Diese Sanierung steht in direkter Verbindung mit dem geplanten Umzug in den Kölner Westen nach Marsdorf, der bis Ende 2025 vollzogen sein soll, aber bislang nur schleppend voranschreitet, wie WDR berichtet.
Was passiert mit der Großmarkthalle? Der Kölner Rat beschloss bereits 2007, das Areal nach Marsdorf zu verlagern, doch seitdem gab es kaum Fortschritte. Die Stadt musste eingestehen, dass die Wirtschaftsförderung nur wenig Erfolg bei der Suche nach neuen Grundstücken hatte. Einige Händler boten ihre Unterstützung an, um selbstständig neue Standorte in Stadtteilen wie Gremberghoven und Poll zu finden. Die veraltete Halle wird jedoch nicht einfach stillgelegt; stattdessen gibt es Pläne, die alte Großmarkthalle in Raderthal im Rahmen des Projekts „Parkstadt Süd“ neu zu entwickeln und eine „Markthalle für alle“ zu errichten, die für die Öffentlichkeit zugänglich sein soll, so berichten 24rhein und Stadt Köln.
Eine Ära geht zu Ende
Der Großmarkt hat eine lange Geschichte. Er wurde 1940 an seinem jetzigen Standort im Bonntor eröffnet und hat sich zu einem wirtschaftlichen Rückgrat der Region entwickelt. Jährlich werden dort etwa 300.000 Tonnen Waren verkauft, was die enorme Bedeutung des Marktes unterstreicht. Die Bauqualität der Halle, die in den 1930er Jahren errichtet wurde, gilt als beispielhaft, nicht zuletzt wegen der Schalenbauweise, die dem Gebäude auch heute noch Stabilität verleiht. Doch die Zeiten haben sich geändert, und die Anforderungen an moderne Handelsplätze sind gestiegen. Die spürbaren Schäden, die möglicherweise sogar auf Kriegseinwirkungen zurückzuführen sind, machen einen Umzug unumgänglich.
Die Herausforderungen, vor denen die Händler nun stehen, sind nicht zu unterschätzen. Während sich der Großmarkt in Auflösung befindet, müssen Wochenmarkthändler und Gastronomen künftig unweigerlich durch die gesamte Stadt reisen, um ihre Einkäufe zu erledigen. Dies wird nicht nur ihre täglichen Abläufe beeinflussen, sondern auch die gesamte Struktur des Vertriebs in Köln. Zudem bleibt der nächstgelegene Großmarkt als zentrale Anlaufstelle in Venlo, im benachbarten Niederland, was die Abhängigkeit von ausländischen Märkten verstärken könnte.
Insgesamt steht der Großmarkt in Köln vor einer ungewissen Zukunft. Der Umzug nach Marsdorf könnte frischen Wind bringen, doch bis es so weit ist, bleibt abzuwarten, wie die Übergangsphase organisiert wird und welche Lösungen für die Händler gefunden werden. Eines ist jedoch sicher: Die Geschichte des Kölner Großmarktes ist noch lange nicht zu Ende.
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Ort | Poll, Deutschland |
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