Nippes: Fußgänger in Gefahr! Bürgersteige zu schmal für sichere Wege

Nippes: Fußgänger in Gefahr! Bürgersteige zu schmal für sichere Wege
Nippes, Deutschland - Die Straße ist für viele ein Lebensort, doch das gilt nicht immer für die Fußgänger in Nippes. In letzter Zeit nehmen die Sorgen um die Gehwege dort zu. Ein aktueller Antrag der Grünen-Fraktion und den Gut & Klimafreunden in der Bezirksvertretung Nippes über die Breite der Bürgersteige schlägt Wellen. In einer Sitzung wurde einstimmig beschlossen, eine Bestandsaufnahme der Gehwegbreiten durchzuführen und zu prüfen, wo das Abstellen von Autos auf Gehwegen zukünftig untersagt werden könnte. Ein klarer Plan, der sich den Bedürfnissen von Fußgängern annehmen möchte. Doch nicht jeder ist überzeugt davon.
Wie die Kölnische Stadt-Anzeiger berichtet, sind die Gehwege im Nippeser Zentrum häufig schmaler als die geforderten Mindestbreiten von zwei Metern, idealerweise sogar 2,50 Metern. Dieser Missstand sorgt vor allem bei Rollstuhlfahrern und Eltern mit Kinderwagen für Schwierigkeiten. Deniz Ertin von den Grünen verweist auf die Grundlagen des Fußverkehrs-Checks und schlägt vor, Gehwege dort zu vergrößern, wo sich herausstellt, dass sie zu schmal sind. Doch die Zustimmung ist nicht ungeteilt, so äußert Christoph Schmitz (CDU) Bedenken zum Verlust von Parkplätzen, während Henning Meier (SPD) die hohe Verdichtung in Nippes thematisiert.
Parken oder Fußverkehr?
Die hitzige Debatte zeigt, wie gegensätzlich die Interessenslagen sind. Auf der einen Seite die Notwendigkeit sicherer Spaziergänge für Kinder und ältere Menschen, auf der anderen die Diskussion um die Parkplatzsitutation. Inga Feuser von den Gut & Klimafreunden bringt es auf den Punkt: Hier geschieht eine ungerechte Aufteilung zugunsten des Autoverkehrs. Aus ihrer Sicht ist eine Aufwertung der Gehwege dringend erforderlich, um den Anforderungen der Fußgänger gerecht zu werden.
Nach Angaben von geh-recht.de müssen Gehwege für den Fußverkehr frei zugänglich sein. Die Straßenverkehrsordnung (§ 25 (1) StVO) legt zudem fest, dass Abstellen von Autos auf Gehwegen verboten ist. Die gesetzlich geforderten Mindestbreiten von zwei bis 2,50 Metern sind nicht nur Empfehlungen, sondern dienen auch der Sicherheit und dem Komfort der Fußgänger. Hierbei sollte man nicht vergessen, dass auch Hilfsmittel wie Rollstühle und Kinderwagen Platz benötigen, was deutlich macht, wie wichtig geeignete Maße sind.
Der Weg zur Lösung
Das Thema ist nicht neu und hat in den letzten Jahren immer mehr an Dringlichkeit gewonnen. STVO2GO zeigt in seinen Regelungen, dass bei der Gestaltung von Gehwegen die unterschiedlichen Nutzungserwartungen berücksichtigt werden müssen. Diese Einschätzung wird bei den geplanten Maßnahmen der Stadt Nippes ein entscheidender Faktor sein. Der Gedanke, Menschen in den Mittelpunkt der Verkehrsplanung zu stellen, wird auch von Bezirksbürgermeisterin Diana Siebert (Grüne) unterstützt. Ihrer Meinung nach sollte Nippes ein Ort für Menschen und nicht für Autos sein.
Mit Vorschlägen für neue Quartiersparkhäuser, etwa am Nippeser Tälchen, der Kleingartenanlage Boltensternstraße oder dem Kaufhof-Parkplatz, zeigen die Entscheidungsnehmer Alternativen auf. Doch eine pauschale Lösung, wie sie von Daniel Hanna (CDU) angesprochen wird, soll und kann es nicht geben. Fakt ist, es braucht einen ausgewogenen Plan, um den Bedürfnissen aller Verkehrsteilnehmer gerecht zu werden – denn auf unseren Gehwegen sollte Platz für alle sein.
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Ort | Nippes, Deutschland |
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