Selenskyj verlangt drastische Preissenkung für russisches Öl – Druck auf Putin!

Ukrainischer Präsident Selenskyj fordert Senkung der Preisobergrenze für russisches Öl auf 30 Dollar, um Druck auf Russland auszuüben.
Ukrainischer Präsident Selenskyj fordert Senkung der Preisobergrenze für russisches Öl auf 30 Dollar, um Druck auf Russland auszuüben. (Symbolbild/MK)

Selenskyj verlangt drastische Preissenkung für russisches Öl – Druck auf Putin!

Kiew, Ukraine - Am Dienstagabend hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer Videobotschaft einen eindringlichen Appell an die EU gerichtet. Er fordert eine Halbierung der Preisobergrenze für russisches Öl von 60 auf 30 Dollar pro Barrel. Diese Forderung kommt in Reaktion auf den Vorschlag der EU-Kommission, den Höchstpreis auf 45 Dollar zu senken. Selenskyj dankt der EU-Kommission für ihren Einsatz im Energie- und Bankensektor bei den angestrebten neuen Sanktionen gegen Russland, die nach intensiven Luftangriffen auf ukrainische Städte notwendig erscheinen.

Selenskyj sieht die Halbierung des Preisdeckels als entscheidenden Schritt, um Russland unter Druck zu setzen und den Frieden in der Region herzustellen. In seiner Botschaft kritisiert er die Kompromisse des Westens gegenüber Russland, die seiner Meinung nach nur dazu führen, dass der Frieden weiter hinausgezögert wird. Die Luftangriffe, die er als zunehmend aggressiv bezeichnet, erfolgen laut Selenskyj nicht als Reaktion auf ukrainische Aktionen, sondern scheinen vielmehr den militärischen Druck der Russen zu belegen.

Neue Sanktionen im Fokus

Die Europäischen Union ist offenbar bereit, neue Maßnahmen gegen Russland zu ergreifen. Die EU-Kommission hat, wie Spiegel berichtet, bereits Sanktionen angekündigt, die gezielt den Energie- und Bankensektor Russlands treffen sollen. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat die Absenkung des Höchstpreises ins Spiel gebracht, doch eine endgültige Entscheidung muss noch von den EU-Mitgliedstaaten abgestimmt werden.

Parallel dazu werden die Herausforderungen der europäischen Energieversorgung immer drängender. Rund 41% des Erdgases in der EU stammen aus Russland, was die seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs ausgesprochene Drosselung der Gaslieferungen zu einem unerfreulichen Thema macht. Länder wie Polen und die Niederlande beziehen gar kein Gas mehr aus Russland, während Deutschland durch die Unterbrechung der Nordstream 1-Leitungen enorm betroffen ist, berichten Einschätzungen von bpb.

Der Ausblick auf die Energiewende

In der Debatte um die Abhängigkeit von russischem Gas wird evident, dass es in der EU unterschiedliche Interessen gibt. Während Ungarn und Österreich zögerlich sind, die Sanktionen gegen Russland voll umzusetzen, setzen Länder wie Tschechien verstärkt auf Flüssigerdgas (LNG), um unabhängiger von Russland zu werden. Gleichzeitig wird in Deutschland ein Bau von LNG-Terminals geplant, um die Gasimporte zu befördern. Diese Entwicklungen spielen sich vor dem Hintergrund eines steigenden Kohleverbrauchs in der EU ab, während der Ausstieg aus der Kohle weiterhin ein zentrales Ziel darstellt.

Man sieht also, die geopolitischen Spannungen und der Energiehagel werden auch in der EU ein immer größeres Thema. Die kommenden Tage und Wochen werden zeigen, wie sich die politischen und wirtschaftlichen Entscheidungen auf die Stabilität in Europa auswirken werden.

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OrtKiew, Ukraine
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