Respektloser Umgang mit Müll: Köln kämpft gegen Abfallflut!

Cordula Beckmann von AWB erklärt die steigende Müllmenge in Köln und ruft zur Teilnahme an Sauberkeitsaktionen auf.
Cordula Beckmann von AWB erklärt die steigende Müllmenge in Köln und ruft zur Teilnahme an Sauberkeitsaktionen auf. (Symbolbild/MK)

Respektloser Umgang mit Müll: Köln kämpft gegen Abfallflut!

Köln, Deutschland - In Köln wird die Stimmung im Umgang mit Abfall immer trüber, wie Cordula Beckmann, die Sprecherin der Abfallwirtschaftsbetriebe Köln (AWB), berichtet. Trotz der mehr als 23.400 Papierkörbe in der Stadt nimmt die Müllmenge nahezu jährlich zu. Die Pandemie hat den Respekt im Umgang mit Müll nicht nur nicht verbessert, sondern vielmehr sogar verschlechtert. Dies äußert sich unter anderem darin, dass immer mehr Leute nicht mehr benötigten Hausrat einfach auf die Straße stellen, obwohl die Entsorgung kostenlosen Service bietet. Daraufhin hat die Stadt spezifische Müll-Hotspots identifiziert, die in jedem Stadtteil zu finden sind.

Ein nicht unwesentlicher Trend, der zu diesem Anstieg führt, ist die „Mediterranisierung“ der Stadt. Immer mehr Menschen nutzen die Plätze und Grünanlagen zur Naherholung, was ebenfalls mehr Müll generiert. In diesem Kontext hat die AWB festgestellt, dass es (glücklicherweise) keinen Viertel gibt, das besonders sauber oder dreckig ist. Vielmehr bleiben die Hotspots gleichmäßig verteilt, was die Herausforderung für die Stadtreinigung nicht unbedingt einfacher macht.

Sauberkeitsaktionen nehmen zu

Gleichzeitig hat die Beteiligung an der Sauberkeitsaktion „Kölle putzmunter“ sichtbar zugenommen. Im vergangenen Jahr wurden 28.000 Meldungen über Müll registriert, was 4.000 mehr als im Jahr davor bedeutet. Teilnehmende Gruppen und Einzelpersonen können sich über ein Anmeldeformular aktiv in die Aktion einbringen. Dabei gibt die AWB waschbare, wiederverwendbare Handschuhe und Müllsäcke zur Verfügung und übernimmt die Abholung des gesammelten Abfalls am vereinbarten Ort. Diese Initiative wird nicht nur von der AWB, sondern auch von verschiedenen Partnern in Köln unterstützt. Besonders interessant: Der Kölner EXPRESS medial begleitet einige der Aktionen und sorgt so für weitere Aufmerksamkeit.

Doch nicht alle Versuche, Abfall zu reduzieren, laufen reibungslos. In vielen Fällen enden „Zu-Verschenken“-Kisten, die in den Stadtteilen aufgestellt werden, mit übrig gebliebenen Gegenständen, die als illegaler Müll betrachtet werden. Das hat zu einem Anstieg der Meldungen über illegale Müllablagerungen geführt, was ein großes Problem für die Alltagsgestaltung der Kölner darstellt.

Abfallvermeidung als gesellschaftliches Ziel

Auf einer breiteren Ebene tut sich auch etwas im Hinblick auf die Abfallvermeidung. Das Umweltbundesamt setzt auf die Förderung der Kreislaufwirtschaft, um natürliche Ressourcen zu schonen und die Umwelt zu schützen. Die Bundesregierung hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, die Nahrungsmittelverschwendung pro Kopf bis 2030 zu halbieren. Verschiedene Maßnahmen zur Abfallvermeidung werden derzeit erforscht und umgesetzt. Hierzu zählt auch die Europäische Woche der Abfallvermeidung, die jährlich im November durchgeführt wird und als Plattform für zahlreiche Aktionen zur Abfallvermeidung dient.

Der Dialog zwischen verschiedenen Akteuren entlang der Wertschöpfungskette wird hierbei als entscheidend erachtet. Nur durch gemeinsames Handeln können nachhaltige Lösungen zur Abfallvermeidung wirklich funktionieren und die gewonnene Sensibilisierung für umweltbewussten Umgang mit Ressourcen weiter gefestigt werden.

Die Situation in Köln ist zwar herausfordernd, aber mit der Unterstützung von Initiativen wie „Kölle putzmunter“ und der fortlaufenden Forschung zur Abfallvermeidung könnte es einen positiven Kurswechsel geben. Das zeigt, dass in der Stadt das Bewusstsein für die eigene Verantwortung wächst und es an der Zeit ist, gemeinsam an einer sauberen Zukunft zu arbeiten.

Details
OrtKöln, Deutschland
Quellen