Kölner Eltern fordern Schulwandel: Maternus-Grundschule wird GGS!

Kölner Eltern fordern Schulwandel: Maternus-Grundschule wird GGS!
Mülheim, Deutschland - Die Nippeser Katholische Maternus-Grundschule hat einen eindeutigen Schritt in Richtung Veränderung gewagt. Bei einer jüngsten Abstimmung stimmten die Eltern mit überwältigender Mehrheit für die Umwandlung in eine Gemeinschaftsgrundschule. Von 211 abgegebenen Stimmen gab es nur sechs Neinstimmen. Dies ist nicht nur eine lokale Entscheidung, sondern auch ein Signal, das in Köln und darüber hinaus zu hören ist. Der Schulausschuss hat das Votum der Eltern als Umwandlungsbeschluss formal bestätigt, was die Maternus-Grundschule zur fünften Kölner katholischen Grundschule macht, die sich innerhalb von anderthalb Jahren in eine Gemeinschaftsgrundschule verwandelt. ksta.de berichtet darüber, dass die Vorgeschichte dieser Umwandlungswelle auf eine allgemeine Unzufriedenheit mit den kirchlichen Regeln zurückzuführen ist. Die Eltern möchten keine Bevorzugung katholischer Kinder bei der Aufnahme mehr hinnehmen.
In einer Zeit, in der Grundschulplätze in Köln knapp sind, setzen die Eltern auf eine gerechtere Verteilung der Plätze. Auch die Zahlen sprechen für sich: Nur noch ein Viertel der Schüler an der Maternus-Grundschule sind katholisch, während viele Eltern Wohnortnahe Plätze für ihre Kinder fordern. Dieses Bedürfnis ist nicht neu, denn in ganz Nordrhein-Westfalen sind ein Drittel der 3000 Grundschulen konfessionelle Bekenntnisschulen, davon 43 in Köln. Die Überlastung dieser Schulen verunsichert nicht-katholische Eltern, die mehr Chancen für ihre Kinder suchen.
Der Weg zur Gemeinschaftsgrundschule
Umwandlungen von Bekenntnisschulen in Gemeinschaftsgrundschulen sind nicht ohne Hindernisse. So mussten beispielsweise Eltern in vielen Städten, darunter auch in Borken und Bonn-Buschdorf, wiederholt für diese Veränderungen kämpfen. In Köln führte die Initiative „Kurze Beine – Kurze Wege“ die Diskussion um die Umwandlungen an und unterstützt aktiv diesen Wandel. Dennoch sind die Gespräche über die Genehmigung solcher Umwandlungen oftmals langwierig und geprägt von der Unsicherheit über die Zukunft der Bekenntnisschulen. bekenntnisgrundschulen-nrw.de zeigt, dass in Paderborn und anderen Städten einige Schulen weiterhin katholisch bleiben, während andere, wie die Michael-Ende- und die Peter-Lustig-Grundschule, bereits erfolgreich umgewandelt wurden.
Ein wichtiger Punkt ist, dass an umgewandelten Gemeinschaftsgrundschulen der konfessionelle Religionsunterricht weiterhin angeboten wird, ergänzt durch Praktische Philosophie, und auch Schulgottesdienste sowie christliche Feste bleiben im Programm. Das sorgt für Kontinuität und lässt den Eltern die Wahl, wie religiöse Erziehung in Zukunft gestaltet wird.
Politische Rahmenbedingungen
Die Rahmenbedingungen für solche Umwandlungen sind allerdings nicht einfach. In NRW wurden die Hürden in der Vergangenheit durch gesetzliche Regelungen hoch gehalten. Derzeit ist eine Zustimmung von über 50 Prozent der Eltern nötig, um eine Umwandlung zu beschließen. deutschlandfunk.de berichtet jedoch, dass eine neue Gesetzesänderung in Planung ist, die lediglich eine einfache Mehrheit der Eltern für die Umwandlung erforderlich macht. In Zukunft dürfen auch Kommunen eine Umwandlung initiieren, um die Schulentwicklung besser zu steuern.
Diese Veränderungen zeigen, dass die Unzufriedenheit mit dem Status quo wächst und dass die Eltern in Köln aktiv nach Alternativen suchen, um ihren Kindern die beste Bildung zu ermöglichen. Die Maternus-Grundschule befindet sich somit inmitten eines größeren Wandels, der nicht nur die Schulpolitik in Köln, sondern auch die Bildungslandschaft in Nordrhein-Westfalen beeinflussen könnte.
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Ort | Mülheim, Deutschland |
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