Köln droht Verkehrskollaps: KVB kämpft mit Rekordverlusten!

Köln droht Verkehrskollaps: KVB kämpft mit Rekordverlusten!
Köln, Deutschland - Die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) stehen vor einer gewaltigen Herausforderung: Bis 2035 sollen rund 340 Millionen Fahrgäste pro Jahr in den Bussen und Bahnen der Stadt transportiert werden. Dies würde einen Anstieg von etwa 100 Millionen Fahrgästen im Vergleich zu 2024 bedeuten, als nur 236,2 Millionen Fahrgäste befördert wurden. Doch um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, wird ein massiver Ausbau des Bus- und Bahnangebots notwendig sein. Dabei liegt der städtische Haushalt gegenwärtig in einer „desolaten“ Lage, wie Oberbürgermeisterin Henriette Reker feststellte. Eine finanzielle Unterstützung ist somit dringender denn je. Laut dem Kölner Stadt-Anzeiger verzeichnete die KVB im Jahr 2023 ein Minus von 185,1 Millionen Euro, was einen Anstieg von 40,9 % im Vergleich zu 2022 darstellt.
Ein Grund für die hohen Verluste liegt in der ausbleibenden Ticketnachfrage durch das Deutschland-Ticket. Zudem steigen die Personalkosten, während die Ticketpreise politisch festgelegt sind. Um die kürzlich angesprochenen Ausbaupläne auch nur ansatzweise umsetzen zu können, fordert die KVB langfristige Finanzierungszusagen. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den Köln-Bädern, die für 2024 einen Verlust von 22,4 Millionen Euro vorhersagen und gleichzeitig in die Erweiterung ihrer Wasserflächen investieren möchten.
Personalmangel und Fahrplankürzungen
Der Personalmangel hat die KVB im Jahr 2023 gezwungen, den Fahrplan in zwei Schritten zu kürzen. Diese massiven Einschnitte sind eine direkte Reaktion auf die hohe Krankheitsquote innerhalb des Personals. Im November 2023 kam es wieder zu einer Reduzierung des Fahrangebots. Mit solchen Maßnahmen möchte die KVB auf die aktuell kritische Lage reagieren und gleichzeitig dafür sorgen, dass die Mobilität der Kölner Bevölkerung nicht ins Stocken gerät.
Die Sanierung der Mülheimer Brücke ist ein weiteres Sorgenkind. Voraussichtlich wird die Trasse erst gegen Ende des ersten Quartals 2025 wieder freigegeben, nachdem sich die Sanierungskosten auf stolze 301 Millionen Euro summiert haben. Laut der „Rundschau“ wird eine intensivere Diskussion über alternative Tunnelvarianten zur Ertüchtigung der Ost-West-Achse gefordert, die ebenfalls bei den politischen Gesprächen eine Rolle spielt.
Die Zukunft der KVB
Bei den geplanten Ausbauprojekten handelt es sich unter anderem um die Inbetriebnahme der Nord-Süd-Bahn nach 2032 und die Weiterentwicklung der Ost-West-Achse. Die KVB hat im vergangenen Jahr unter Führung von Vorstand //Stefanie Haaks// zahlreiche Schritte unternommen, um ihre Geschäftsmodelle zu optimieren. Dennoch bleibt abzuwarten, wie die Stadt Köln auf die finanziellen Engpässe reagieren wird, zumal die Verluste die festgelegten Grenzen der Stadtwerke überschreiten.
Die KVB, gegründet 1876 und mittlerweile zu 90 % im Besitz der Stadtwerke Köln, ist eine Schlüsselkomponente der Kölner Infrastruktur. Mit einem Verkehrsverbund, der jährlich Millionen Fahrgäste befördert, ist die Rolle der KVB in der städtischen Mobilitätswende von zentraler Bedeutung. Experten fordern daher schnelle Maßnahmen zur Stabilisierung der KVB und ihrer finanziellen Basis.
Mit dem stetigen Anstieg der Fahrgastzahlen und der angestrebten Modernisierung der Verkehrsinfrastruktur steht die KVB am Scheideweg: Gelingt der Mobilitätswende der erhoffte Aufschwung oder werden die aktuellen Herausforderungen unüberwindbar? Der Stadt kann und muss daran gelegen sein, diese Fragen zu klären.
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Ort | Köln, Deutschland |
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