Skandalöse Kostenexplosion: Mülheimer Brücke bleibt ein Sanierungsfall!

Die Sanierung der Mülheimer Brücke in Köln verursacht Kostensteigerungen von 302 Millionen Euro. Experten erwägen Neubauoptionen.
Die Sanierung der Mülheimer Brücke in Köln verursacht Kostensteigerungen von 302 Millionen Euro. Experten erwägen Neubauoptionen. (Symbolbild/MK)

Skandalöse Kostenexplosion: Mülheimer Brücke bleibt ein Sanierungsfall!

Köln, Deutschland - Die Mülheimer Brücke in Köln bleibt ein zentrales Thema, da die Stadtverwaltung mit enormen Kostensteigerungen bei der Sanierung zu kämpfen hat. Was als Projekt mit einem ursprünglichen Budget von 116,3 Millionen Euro begann, ist nun auf etwa 500 Millionen Euro gestiegen. Diese unerwartete Entwicklung sorgt für heftige Diskussionen unter Experten und Bürgern. KSTA berichtet, dass der Abschluss der Arbeiten jetzt für 2029 angepeilt wird, was die Verkehrsfreigabe der Brücke auf März 2028 verschiebt.

Vor drei Jahren begannen die Sanierungsarbeiten an der Brücke, die sich nun als umfangreicher herausstellen, als zunächst erwartet. Laut 24Rhein wird mit steigenden Kosten von voraussichtlich 302 Millionen Euro gerechnet, was eine erneute Überprüfung der Baukalkulation erforderlich macht. Der Rat der Stadt Köln soll im Mai über die Mehrkosten entscheiden. Eine Führung zur Begehung des Teilbauwerks fand am 11. Juni statt, um den Bürgern die Hintergründe der Sanierungsarbeiten näherzubringen.

Die Herausforderung Denkmalschutz

Der Denkmalschutz erweist sich als großes Hindernis für die Bauarbeiten. Experten weisen darauf hin, dass eine Sanierung oft höhere Kosten verursacht als der Neubau. So wird argumentiert, dass mit den geschätzten 500 Millionen Euro zwei neue Brücken gebaut werden könnten, die zudem eine längere Haltbarkeit von 70 bis 100 Jahren aufweisen. Im Vergleich dazu hält eine Sanierung häufig höchstens 50 Jahre, wie KSTA anmerkt.

Die Stadtverwaltung hingegen verteidigt die Sanierungspläne und betont die städtebauliche Bedeutung der bestehenden Brücke sowie die kritische Lage des Bauwerks. Neben der Mülheimer Brücke plant die Stadt auch die Sanierung weiterer Brücken wie der Deutzer Brücke und Severinsbrücke, die ebenfalls unter Denkmalschutz stehen. Eine Situation, die durch die Notwendigkeit umfangreicher Bestandsanalysen vor Baubeschlüssen in Zukunft gemildert werden soll.

Beeinträchtigungen und Verkehrsprobleme

Das Projekt hat bereits zu massiven Verkehrsbeeinträchtigungen geführt. Störungen bei den Kölner Verkehrs-Betrieben sind nicht zu übersehen, vor allem auf den Linien 13 und 18. Die Brücke musste mehrfach voll gesperrt werden, was die Mobilität in der Region stark einschränkt. Die Stadtverwaltung sieht sich gezwungen, das Verkehrsaufkommen in der Umgebung kontinuierlich zu beobachten und gegebenenfalls Maßnahmen zu ergreifen.

In einem größeren Kontext stellt die Situation der Mülheimer Brücke lediglich einen Teil der Herausforderungen dar, die das Bundesverkehrsministerium hinsichtlich der Instandhaltung von Autobahnbrücken in Deutschland identifiziert hat. Mit geschätzten 8.000 Brücken, die in den nächsten Jahren modernisiert oder instand gesetzt werden müssen, drängt die Zeit und es ist klar: Handlungsbedarf besteht.

Die anhaltenden Schwierigkeiten und hohen Kosten bei der Sanierung zeigen, wie komplex und herausfordernd der Umgang mit historischem Bauwerk ist. Der Blick zurück auf ähnliche Projekte, wie den Abriss und Neubau der Köhlbrandbrücke in Hamburg, könnte zukünftige Planungen in Köln prägen.

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OrtKöln, Deutschland
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