Köln plant radikale Maßnahmen für Sauberkeit und Sicherheit in U-Bahn-Stationen!

Köln, Deutschland - Die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) haben große Pläne, um die Sicherheit und Sauberkeit in den U-Bahn-Stationen der Stadt zu verbessern. In Anbetracht des zunehmenden Problems mit Obdachlosigkeit und Drogenkonsum wurde ein Maßnahmenpaket geschnürt, das nicht nur die nächtliche Schließung bestimmter Haltestellen, sondern auch andere Ansätze zur Unterstützung der betroffenen Menschen umfasst. KVB-Vorstandsvorsitzende Stefanie Haaks hebt hervor, dass einige der Maßnahmen aus eigenen Mitteln finanziert werden können, während andere auf politische Unterstützung angewiesen sind. Die Kosten für die vollständige Umsetzung könnten mehrere Millionen Euro betragen, die KVB muss jedoch Lösungen finden, da allein im Jahr 2023 ein Verlust von 131,4 Millionen Euro verzeichnet wurde, und die Stadt Köln rechnet ebenfalls mit hohen Defiziten in der Zukunft.
Ein zentrales Element des Plans beinhaltet die Einführung von Rolltoren an Haltestellen, die die nächtliche Schließung ermöglichen sollen. Ein Pilotprojekt am Appellhofplatz soll zeigen, ob diese Maßnahme effektiv ist. Zudem plant die KVB, einen Shuttle-Bus einzusetzen, der obdachlose Menschen zu Notschlafstellen bringt, sowie einen „Wärme-Raum“ in einem KVB-Bus anzubieten. Diese Dienstleistungen könnten besonders in den kalten Monaten von Bedeutung sein und erfordern zusätzliche 2,5 Millionen Euro für 35 Stellen, die 24 Stunden an 20 Haltestellen präsent sein sollen.
Sicherheitskonzept und Reinigungsmaßnahmen
Ein weiteres Augenmerk liegt auf einem verbesserten Sicherheitskonzept, das auch die Einstellung von 38 neuen Mitarbeitern umfasst, um die Sicherheit in den Haltestellen zu erhöhen. Neben der Personalisierung der Sicherheitsdienste wird auch eine häufigere Reinigung der U-Bahnhöfe mit speziellen Reinigungsmitteln gefordert. Eltern machen sich Sorgen um die Sicherheit ihrer Kinder auf dem Schulweg, was die Notwendigkeit dieser Maßnahmen unterstreicht. Zudem sollen Fahrgastmanager-Teams eingeführt werden, die zum einen Ticketkontrollen durchführen, zum anderen aber auch als Ansprechpartner dienen und für mehr Sicherheit in den Bahnen, Bussen und an den Haltestellen sorgen sollen, wie Radio Erft berichtet.
Die Situation der Obdachlosen in Köln
Unterdessen bleibt die Frage nach der Unterstützung für wohnungslose Menschen ein zentrales Thema. Der Sozialdienst Katholischer Männer (SKM) betont, dass Hilfe für diese Menschen dringend erforderlich ist, und plädiert dafür, sie nicht einfach wegzuschicken. Anke Collignon vom SKM weist darauf hin, dass viele Notschlafstellen unattraktiv und oft mit wenig Privatsphäre ausgestattet sind. Obdachlosigkeit wird auch als Folge des angespannten Wohnungsmarktes in Köln gesehen, wo der Mangel an Wohnraum und die stark gestiegenen Mieten zu einem Teufelskreis führen. Andreas Ette, ein erfahrener Streetworker, warnt, dass viele Menschen in prekären Lebenslagen nicht ausreichend behandelt werden und die gesellschaftliche Unterstützung abnimmt. Dies unterstreicht die Dringlichkeit, sozialen Wohnraum zu schaffen, um das zentrale Problem der Wohnungslosigkeit zu adressieren, wie t-online feststellt.
Die KVB steht also vor großen Herausforderungen, denn während sie Maßnahmen zur Verbesserung plant, bleibt die grundsätzliche Problematik der Wohnsituation in Köln bestehen. Das Ziel muss sein, sowohl dem Sicherheitsbedürfnis der Fahrgäste gerecht zu werden als auch den hilfsbedürftigen Menschen respektvoll zu begegnen und ihnen Unterstützung zu bieten.
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Ort | Köln, Deutschland |
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