Lanxess: Vom Bayer-Aussteiger zum Chemie-Marktführer in 20 Jahren!

Leverkusen, Deutschland - Die LANXESS AG feiert eindrucksvoll ihr 20-jähriges Bestehen und blickt auf eine bewegte Unternehmensgeschichte zurück, die alles andere als geradlinig war. Matthias Zachert, Vorstandschef des renommierten Spezialchemiekonzerns, erinnerte daran, dass das Unternehmen am 31. Januar 2005 an der Frankfurter Börse notiert wurde, nachdem es aus der Bayer AG ausgegliedert wurde. Während die Gründung am 1. Juli 2004 bereits einen ersten Schritt in die Eigenständigkeit darstellte, herrschten damals große Zweifel an der Zukunftsfähigkeit des Unternehmens, das in einem stark konjunkturabhängigen Sektor tätig ist. Immerhin haben die Bayer-Aktionäre für zehn ihrer Aktien ein Stück LANXESS erhalten und das Unternehmen musste sich mehrfach von unprofitablen Bereichen trennen, darunter die Chemikalien für die Textilverarbeitung und die Papierherstellung.
„Die Entscheidung zur Umstrukturierung hat sich als richtig erwiesen“, lobte NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst die damaligen Weichenstellungen. Unter Zacherts Regie, der seit April 2014 das Ruder fest in der Hand hält, hat sich LANXESS zum viertgrößten Chemiekonzern in Deutschland entwickelt und agiert in der DAX 30-Liga. Besonders in den Bereichen Feinchemie und Hochleistungskunststoffe hat man die Fühler ausgestreckt und investiert – besonders bemerkenswert in Desinfektionsmittel, Materialschutzmittel sowie Kautschukprodukte für die Reifenherstellung.
Wachstum und Herausforderungen
„Wir haben Umbrüche wie die Lehman-Pleite und die Finanzkrise überstanden und uns gleichzeitig den Herausforderungen der Digitalisierung gestellt“, so Zachert weiter. Die Leidenschaft für neue Produkte und Technologien hat LANXESS in eine führende Position innerhalb der chemischen Industrie katapultiert. Besonders die Autoindustrie, als einer der größten Abnehmer von Kautschuk und Chemikalien, bleibt auch für die Zukunft ein zentraler Partner.
Auch die jüngsten Zahlen belegen die Dynamik des Unternehmens: Im vergangenen Jahr wurde ein Umsatz von 6,37 Milliarden Euro erwirtschaftet. Diese positive Bilanz wird jedoch nicht nur von Erfolgen, sondern auch von Herausforderungen begleitet, sodass das Unternehmen immer wieder poste, mit „roten Zahlen“ umzugehen. Mit einem klaren Bekenntnis zu den Standorten und der Konzernzentrale in Köln, wo bereits seit 2013 das Herz des Unternehmens schlägt, zeigt LANXESS, dass sie an ihrer Region festhalten.
Investmentstrategie und gesellschaftliche Verantwortung
Von der ersten Stunde an hat die Unternehmensführung außergewöhnliche Strategien implementiert, die LANXESS stark im Markt positioniert haben. Von der Gründung bis 2025 hat man kontinuierlich daran gearbeitet, sowohl den Produktionsstätten in Deutschland als auch in internationalen Märkten, wie den USA und Asien, zur globalen Expansion zu verhelfen. Ein Beispiel dafür ist das Joint Venture mit Saudi Aramco für das Kautschuk-Geschäft und das neue, im April 2023 gegründete Joint Venture für Engineering Materials mit Advent.
Darüber hinaus ist Zachert auch ein Anwalt für nachhaltige Entwicklung und betont die Notwendigkeit, die grundlegende Bildung zu fördern, um Kinder in der Zukunft den Zugang zum Arbeitsmarkt zu ermöglichen. „Eine neue Energiepolitik ist unerlässlich, um in Deutschland wettbewerbsfähig zu bleiben“, so Wüst, der in diesem Kontext den Standort NRW lobte.
Bevor die Leser:innen jedoch den Bezug zur gesamten Chemieindustrie verlieren, sei erwähnt, dass Deutschland einer der führenden Akteure in diesem Bereich ist, mit einem Anteil von einem Viertel am Chemieumsatz der EU. Insgesamt wird der Umsatz der Branche auf 198 Milliarden Euro geschätzt, dabei sind es über 450.000 Mitarbeiter, die in der deutschen chemischen Industrie tätig sind. Diese offene Struktur mit über 2.000 Unternehmen bietet eine Vielzahl an Beschäftigungsmöglichkeiten und zeigt die immense Bedeutung dieses Sektors für die deutsche Wirtschaft.
Zusammengefasst: LANXESS hat sich in zwei Jahrzehnten von der Restrampe zur Spitze der Chemiebranche hochgeschaukelt und verbindet Tradition mit Innovation. Die nächsten 20 Jahre könnten mindestens so aufregend werden, während das Unternehmen sich den Herausforderungen des globalen Marktes weiter stellt.
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Ort | Leverkusen, Deutschland |
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