Evakuierung in Köln: 20.000 Menschen wegen Bombenentschärfung betroffen

In Köln-Deutz erfolgt am 4. Juni 2025 eine großflächige Evakuierung wegen der Entschärfung von drei Weltkriegsbomben.
In Köln-Deutz erfolgt am 4. Juni 2025 eine großflächige Evakuierung wegen der Entschärfung von drei Weltkriegsbomben. (Symbolbild/MK)

Köln-Deutz, Deutschland - In Köln-Deutz stehen am Mittwoch, dem 4. Juni 2025, umfassende Evakuierungsmaßnahmen an. Der Grund dafür sind drei Weltkriegsbomben, die an der Deutzer Werft gefunden wurden. Diese Bomben, zwei amerikanische 20-Zentner-Bomben und eine amerikanische Zehn-Zentner-Bombe, befinden sich alle mit Aufschlagzündern unter der Erde und müssen dringend entschärft werden. Laut Radio Erft wird die Evakuierung um 8 Uhr beginnen und betrifft rund 20.000 Menschen im links- und rechtsrheinischen Stadtgebiet.

Die Evakuierungszone erstreckt sich über Köln-Deutz und die Kölner Altstadt, wo unter anderem das Eduardus-Krankenhaus, mehrere Alten- und Pflegeheime sowie rund 60 Hotels und zahlreiche Schulen betroffen sind. Auch große Unternehmen, die Lanxess-Arena, der Musical Dome und die Philharmonie müssen geräumt werden. Besucher der „TEDDY-Show“, die für den 8. Juni geplant war, müssen sich auf eine Verlegung des Events einstellen; die Tickets behalten ihre Gültigkeit.

Logistische Herausforderungen

Die Auswirkungen der Evakuierung auf den Verkehr sind erheblich. Der Deutzer Bahnhof wird ab 8 Uhr komplett gesperrt, und der Zugsverkehr wird auf dem Weg zum Kölner Hauptbahnhof umgeleitet. Auch die Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) erwarten massive Beeinträchtigungen: Busse und Bahnen werden während der Evakuierung nicht im betroffenen Bereich anhalten, sodass es sinnvoll ist, diesen Teil der Stadt an dem Tag zu meiden. Die Deutsche Bahn meldet zudem, dass zahlreiche Fernzüge nicht in Köln-Deutz halten werden, was zu Verspätungen führen kann, da Züge großräumig umgeleitet werden.

Ein erster Klingeldurchgang zur Evakuierung wird am Mittwoch ab 8 Uhr stattfinden. Sofern Personen den Evakuierungsbereich nicht freiwillig verlassen, droht im äußersten Fall eine Zwangsräumung durch die Polizei. Um sicherzustellen, dass alles reibungslos verläuft, wird die Evakuierung von der Polizei unterstützt, unter Umständen auch mit Hubschraubern und Wärmebildkameras. Anwohner werden ausdrücklich darauf hingewiesen, bei der Evakuierung den Anweisungen des Sicherheitsdienstes Folge zu leisten, da bei unkontrollierten Detonationen Lebensgefahr besteht.

Anlaufstellen und Hilfe für Betroffene

Für die evakuierten Bürger gibt es anlaufstellen: Rechtsrheinisch können sich die Betroffenen in der Messehalle 10.1 und linkrheinisch am Berufskolleg Humboldtstraße wartend einfinden. Da Haustiere nicht in die Ersatzunterkünfte mitgenommen werden dürfen, wird empfohlen, vorher für deren Unterbringung zu sorgen. Zudem stehen ein Bürgertelefon unter der Nummer 0221/221-0 oder 115 für Rückfragen zur Verfügung, das von 7 bis 18 Uhr erreichbar ist. Betroffene Anwohner sollten wichtige Dinge wie Ausweisdokumente, Geldkarten, medizinische Dokumente und erforderliche Arzneien mitnehmen.

Für die ersten 100 Besucher öffnet das „Gaffel am Dom“ ab 10 Uhr mit einem Begrüßungsgeschenk und einem Brauhausfrühstück, sodass die Zeit der Unsicherheit ein wenig besser überbrückt werden kann. Die Stadt empfiehlt außerdem die Nutzung von Warn-Apps wie NINA oder KATWARN, um stets über aktuelle Entwicklungen informiert zu bleiben, da der genaue Zeitpunkt der Aufhebung der Sperrungen ungewiss ist.

Die Situation zeigt einmal mehr, dass Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg, wie von ERGO regelmäßig festgestellt, auch Jahrzehnte nach dem Krieg noch ein ernstes Risiko für die Anwohner darstellen. Die Behörden setzen alles daran, dass die Evakuierung und anschließende Bombenentschärfung sicher ablaufen. Die Stadt wird die Bürger über Informationskanäle wie soziale Medien, Radio und, im Notfall, auch per Handzettel aufklären.

In diesem Sinne rufen wir alle Kölner:innen auf, sich gut vorzubereiten, die Anweisungen zu beachten und solidarisch zu handeln. Die Geschichte wird uns erinnern, dass es auch kleine Taten sind, die Großes bewirken können.

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Ort Köln-Deutz, Deutschland
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