KVB ergreift Maßnahmen für mehr Sicherheit und Sauberkeit in Köln!

KVB Köln plant Maßnahmen zur Verbesserung von Sicherheit und Sauberkeit in U-Bahn-Stationen angesichts steigender Beschwerden.
KVB Köln plant Maßnahmen zur Verbesserung von Sicherheit und Sauberkeit in U-Bahn-Stationen angesichts steigender Beschwerden. (Symbolbild/MK)

Köln, Deutschland - Die Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) nehmen die Sicherheit und Sauberkeit in ihren öffentlichen Verkehrsmitteln ernst. Angesichts der gestiegenen Beschwerden von Personal und Fahrgästen haben sie ein umfassendes Maßnahmenpaket geschnürt, das sich gezielt mit den Herausforderungen rund um Obdachlosigkeit und Drogenabhängigkeit auseinander setzt. Nach aktuellem Bericht von WDR ist der Einsatz von festen Teams an den Stationen ein zentraler Bestandteil der neuen Strategie. Diese Teams sollen als Ansprechpersonen fungieren und die Zusammenarbeit mit Streetworkern intensivieren.

Besonders besorgniserregend ist die Situation an den Haltestellen und in den U-Bahn-Stationen. Viele Obdachlose suchen dort Schutz und hinterlassen nicht nur Müll, sondern auch Fäkalien, was die Aufenthaltsqualität erheblich mindert. Manche finden sich sogar in Nischen zwischen Gleisen und Bahnsteigen wieder. Diese Umstände gefährden nicht nur die Sicherheit der Fahrgäste, sondern stellen auch eine Herausforderung für die Betriebssicherheit dar, wie die KVB in ihrem Maßnahmenpaket feststellt.

Maßnahmen für mehr Sicherheit und Sauberkeit

Neu ist, dass die KVB die Reinigung ihrer Stationen in kürzeren Abständen durchführen will, unter anderem mit neuen Reinigungsmitteln. Das Ziel ist die Verbesserung der Bedingungen für alle Nutzer*innen und ein sicherer Betrieb an den Haltestellen und in den Fahrzeugen. Zudem plant die KVB einen Shuttleservice zu Notschlafstellen und die Unterstützung eines Kältebusses, um Obdachlosen in kritischen Situationen zu helfen, wie einem ergänzenden Bericht von Report-K zu entnehmen ist.

Damit sollen die Rahmenbedingungen in und um die Kölner Verkehrsbetriebe deutlich verbessert werden. Es wird eine Testphase für das nächtliche Schließen der Station am Appellhofplatz geben, die noch in diesem Jahr starten soll. Die KVB sieht die aktuelle Situation anscheinend als ein gesamtgesellschaftliches Problem und hofft auf Unterstützung durch die Politik. Die Sichtweise, dass der öffentliche Raum allen Menschen dienen sollte, wird auch durch die Erkenntnisse von Experten wie Prof. Dr. Frank Eckardt unterstrichen, der die wichtige Rolle öffentlicher Räume in der gesellschaftlichen Integration beleuchtet. Nach einem Beitrag von Böll sind gerade diejenigen ohne festen Wohnsitz auf öffentliche Räume angewiesen, um Grundbedürfnisse wie Schlaf und Sicherheit zu erfüllen.

Doch die Realität sieht oft anders aus. Der öffentliche Raum wird zunehmend durch bauliche Maßnahmen so gestaltet, dass bestimmte Personengruppen – darunter auch Obdachlose – verdrängt werden. Defensive Architektur und andere Verdrängungsstrategien machen das Problem unsichtbarer und erhöhen den Druck auf die Betroffenen. Diese feindlichen Maßnahmen, die oft von Stadtverwaltungen und Sicherheitskräften umgesetzt werden, erwecken den Eindruck, dass man harmonische und saubere öffentliche Räume schaffen möchte, aber sie verhindern auch, dass die Gesellschaft das Problem der Obdachlosigkeit wahrnimmt.

Mit ihrem neuen Maßnahmenpaket wollen die KVB nicht nur die Sauberkeit und Sicherheit gewährleisten, sondern auch ein Zeichen für mehr Menschlichkeit und soziale Verantwortung setzen. Die Berührungsängste zwischen den unterschiedlichen Lebensrealitäten sollen abgebaut werden, um eine integrative Stadtgesellschaft zu fördern. Das bleibt ein langfristiges Unterfangen, das den Mut und die Unterstützung aller Kölnerinnen und Kölner erfordert.

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Ort Köln, Deutschland
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