30 Jahre DLH: Emotionale Momente und neue Hoffnung für Blutkrebspatienten

30 Jahre DLH: Emotionale Momente und neue Hoffnung für Blutkrebspatienten
Köln-Deutz, Deutschland - Am 23. Juni 2025 fand in Köln-Deutz der inzwischen 28. Patientenkongress des Bundesverbands der Deutschen Leukämie- und Lymphom-Hilfe (DLH) statt. Im Fokus des zweitägigen Events stand der Austausch zwischen Patient:innen, Angehörigen, Ärzt:innen und Expert:innen, der für viele das Herzstück des Kongresses bildete. Geschäftsführer Stephan Schumacher eröffnete die Veranstaltung mit einem bewegenden Grußwort und hob die Rolle der DLH als unverzichtbaren Partner der DKMS hervor, die heuer ihr 30-jähriges Bestehen feiert. Bei schönstem Wetter kamen gut 350 Teilnehmer:innen zusammen, um über die Herausforderungen und Fortschritte rund um Blutkrebs zu diskutieren.
Besonders rührend war die Abendveranstaltung, bei der Rainer Göbel, der Vorsitzende der DLH und selbst betroffener Patient, bewegende Einblicke in die Entstehungsgeschichte der DLH gab. Die Kölner Band „Kölsche Adler“ sorgte während der Veranstaltung für musikalische Unterhaltung, was die Atmosphäre zusätzlich auflockerte. Die unterschiedlichen Vorträge behandelten spannende Themen wie „30 Jahre Hämatologie“, „Bewegung und Sport bei Krebs“ und die Bedeutung der Patient:innen in der Krebsforschung, angeleitet von den herausragenden Wissenschaftler:innen Prof. Dr. Michael Hallek und Prof. Dr. Barbara Eichhorst von der Uniklinik Köln.
Wachstum der Stammzellspenderdatei
Ein zentrales Anliegen der DKMS ist die Förderung von Stammzellspenden, insbesondere da weltweit jährlich über 1,2 Millionen Menschen an Blutkrebs erkranken. „Für viele ist eine Stammzelltransplantation die einzige Heilungschance“, erklärte Stephan Schumacher und informierte über die aktuellen Entwicklungen der DKMS. Im Jahr 2024 wurde mit 9.126 Stammzellspenden ein neuer Höchststand erzielt. Angesichts des drohenden Ausscheidens von rund 150.000 älteren Spender:innen ist es jedoch dringend nötig, die Datei zu erweitern, insbesondere hinsichtlich der ethnischen Vielfalt und junger Spender:innen.
Mit nur 25 Prozent der registrierten Personen in der DKMS zwischen 18 und 30 Jahren, die jedoch 65 Prozent aller Spenden leisten, ist das Potenzial hier noch lange nicht ausgeschöpft. Die Suche nach passenden Spender:innen gestaltet sich oft schwierig, da zahlreiche Merkmale der Zellen beachtet werden müssen. Doch die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt: Eine erfolgreiche Behandlung kann mit einer richtigen Spende beginnen, selbst wenn zuvor Chemotherapien nicht angeschlagen haben.
Forschung und Innovation
„Die DKMS ist die weltweit größte Stammzellspenderdatei mit über 12 Millionen registrierten Spender:innen“, betont Dr. Marcel van den Brink, Vorsitzender des Medizinischen Beirats der DKMS Stiftung Leben Spenden. Die Organisation fördert aktiv die Forschung und führt eigene wissenschaftliche Studien durch, um Stammzelltransplantationen und zelluläre Therapien weiterzuentwickeln. 2025 wird zudem zum elften Mal der DKMS John Hansen Research Grant vergeben, der als Sprungbrett für junge Wissenschaftler:innen dient.
„Der Grant richtet sich an Forschende, die einen Doktorgrad aufweisen und nicht älter als zehn Jahre sind“, erklärt Schumacher. Solche Initiativen zeigen, wie wichtig die kontinuierliche Weiterentwicklung in der Medizin ist, um betroffenen Patient:innen immer bessere Chancen auf Heilung zu bieten. Die DKMS Life Science Lab in Dresden ist das leistungsstärkste HLA-Typisierungslabor der Welt und spielt eine Schlüsselrolle in diesem Prozess, um die Überlebenschancen von Blutkrebspatient:innen zu erhöhen.
Die Lebensrealität für viele Blutkrebspatient:innen bleibt herausfordernd, aber mit dem Engagement und dem Kampfgeist der Organisationen wie der DKMS und der DLH gibt es immer wieder Lichtblicke und Hoffnung auf eine verbesserte Zukunft. Die Gespräche und der Austausch beim Kongress sind nur ein kleiner, aber wesentlicher Teil des großen Ganzen, das für die Betroffenen mittlerweile unerlässlich geworden ist.
Besuchen Sie für mehr Details auch die Berichterstattung auf DKMS, Journal Onkologie oder ZDF heute.
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Ort | Köln-Deutz, Deutschland |
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